Postmigrantische Kommunikations- und Medienangebote
4. – 5. November, online
Forschungszentrum „Entwicklungskommunikation – Communication for Social Change“
Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig
In der Tagung stehen innovative Kommunikations- und Medienangebote im Mittelpunkt, die als Folge von Migrationsprozessen unter dem Eindruck einer Marginalisierung in den etablierenden Medienstrukturen entstanden sind. Der Begriff der postmigrantischen Gesellschaft verweist hier auf ein Konzept der Migrationsforschung, das nicht Migration, sondern deren Folgen in den Blick der Gesellschaft nimmt (Foroutan 2018). Aufgrund der Problematik der fehlenden Identifikation und Repräsentation einer diversen und vielfältigen gesellschaftlichen Realität in den etablierten Medien (Horz 2020) haben sich bereits einige innovative Medienangebote als Podcast oder Newsletter und auf Youtube, Instagram, TikTok entwickelt. Durch diese fühlen sich marginalisierte Menschen vertreten und gehört. Zudem werden sie auch von ihnen abgeholt, da sie von den postmigrantischen Communities selbst erschaffen sind. Die Medienangebote sprechen eine bestimmte Gruppe an, die sich in den klassischen Medien nicht vertreten fühlt und es darüber hinaus eine tatsächliche Marginalisierung bzw. Dethematisierung (post-)migrantischer Lebensrealitäten in den Medien etc. gibt. Sie erzählen die Realität einer postmigrantischen Gesellschaft und bemühen sich um einen intersektionalen und sensiblen Umgang mit Themen marginalisierter Communities, die aufgrund unterschiedlichster Stigmata (Aussehen, Alter, Ausbildung, Sprachkenntnisse, o.ä.) in etablierten Medien nicht zu Wort kommen und/oder nicht tätig sein können (Ratcović 2018: 85, Thomas et al. 2019, Horz 2020). Das Schaffen neuer Formate und der damit einhergehende Wandel des klassischen Mediensystems können zu neuen Formen der Öffentlichkeit führen.
Das Programm wird im September veröffentlicht.