Das Forschungszentrum konzentriert sich auf Projekte und Akteure im Bereich der C4SC in Deutschland. Es sollen die Projekte und Akteure „vor Ort“, also in Deutschland und international, die sich an den Sustainable Development Goals (SDG) orientieren und sich für den sozialen Wandel einsetzen, erforscht und mit empirischen Daten evaluiert werden.

Forschung

Zugrunde liegt der Gedanke, dass Marginalisierung in allen Nationen aufzufinden ist und die Ursache dafür in struktureller Ungleichheit und vorherrschenden Machtstrukturen liegt. Entwicklung ist somit nicht (nur) auf wirtschaftlicher oder technischer Ebene, sondern insbesondere auf der sozialen Ebene notwendig.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem zehnten Ziel der „​​​​​​​Agenda 2030“, Ungleichheit in und zwischen Ländern zu verringern, speziell auf dem Ziel, „alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung [zu] befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion [zu] fördern“​​​​​​​ (Martens & Obenland 2017: 99). Aus diesem Grund sind Partizipation, Inklusion und damit verbunden Empowerment essenziell.  

Auf Grund der zunehmenden globalen Migration nimmt auch soziale Diversität permanent zu. Das Zentrum EC4SC erforscht Gesellschaftsbezüge über die gesellschaftlich etablierte Trennlinie zwischen Migrantinnen und Migranten und Nicht-Migrierten hinaus. Es nimmt dabei eine postmigrantische Forschungsperspektive ein und beschäftigt sich mit den „Konflikten, Identitätsbildungsprozessen, sozialen und politischen Transformationen [...], die nach erfolgter Migration einsetzen“ (Foroutan et al. 2015: 15).

Aktuelle Forschungsprojekte

Ziele des Vorhabens sind:

  1. ein Modell für die duale Ausbildung des Nachwuchses für Leitungsfunktionen im afghanischen Journalismus auf der Grundlage des internationalen Forschungsstands und einer Bedarfs- und Machbarkeitsermittlung (Befragung von afghanischen Expertinnen und Experten) zu entwickeln. Dieses Modell soll Programme für die Fortbildung von im Journalismus Berufstätigen und die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses der Journalistik umfassen.
  2. ein Handbuch mit einem Leitfaden für die rechtlich-administrativen und praktisch-organisatorischen Verfahrensschritte für die Planung, Einführung und Erprobung dieses Modells als Pilotprojekt auszuarbeiten.
  3. das Modell bzw. das Handbuch auf einer Konferenz der afghanischen Fachvertreter der akademischen Journalistenausbildung zu erläutern sowie dessen Zweck für eine Reform der Journalismusausbildung an den staatlichen Universitäten des Landes aufzuzeigen.

Partizipative Kommunikation für die Pluralität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt!

In einer Kooperation des Zentrums EC4SC und des Zentrums für Europäische und Orientalische Kultur e. V., kurz ZEOK e. V., folgen wir auch 2020, 2021 sowie 2022 dem Ruf „Weltoffenes Sachsen“ und veranstalten unter Einbeziehung von Medienanstalten und Migrantenorganisationen (MO) drei Fachkonferenzen der Reihe „Migration, Kommunikation und Partizipation” (MiKoPa).

Im Rahmen dieses Projektes soll eine kontinuierliche Entwicklung mit Expertenworkshops, virtuellen Treffen, Weiterbildungen und ein starker Praxistransfer vorangetrieben werden. Auch eine Digitale Toolbox und ein Archiv sollen im Rahmen des Projektes eingerichtet werden.

 

Hintergrund

Mit einer Reihe von Fachkonferenzen setzt sich das ZEOK e. V., unterstützt durch die Universität Leipzig, seit 2016 für eine gleichberechtigte Kommunikation, Partizipation und Repräsentation von Personen mit Migrationshintergrund in Medien, in der Öffentlichkeit und Gesellschaft sowie für die Stärkung des Zusammenhalts in der sächsischen Gesellschaft ein. Auf den Fachkonferenzen mit wechselnden Schwerpunktthemen kommen wichtige Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen (Wissenschaft, zivilgesellschaftliche Organisationen, Medien, Politik, Kultur) für Debatten und Austausch, insbesondere zwischen Wissenschaft und Praxis zusammen – für eine Verbesserung der massenmedialen Kommunikation in einer pluralen Gesellschaft.

Migrantenorganisationen-Kommunikation für Gesellschaftlichen Zusammenhalt? (MOKGZ)

Das Projekt untersucht die Kommunikation der Organisationen für oder von Migrantinnen und Migranten (Migrantenorganisationen (MO), auch Migrantenselbstorganisationen) in Deutschland. Dieser Aspekt – MO als Interessenvertreter und Kommunikatoren – wurde von der Kommunikationswissenschaft bisher kaum beachtet. Dennoch ist er von erheblicher Bedeutung und Relevanz für die gesellschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren. Dieses Forschungsprojekt versucht diese Forschungslücke mit einer groß angelegten quantitativen Studie zur Kommunikation migrantischer Organisationen in Deutschland zu schließen.

Zunächst wird auf die politikwissenschaftlichen Debatten und Migrationsforschung eingegangen. Dann liegt der kommunikationswissenschaftliche Fokus auf dem Begriff Öffentlichkeit und ihrer Bedeutung für eine demokratische Gesellschaft. Anschließend wird der Themenkomplex Organisation und Interessenvertretung behandelt, in dessen Rahmen die Kommunikationsziele, -konzepte, -akteure und -strategien der MO zu untersuchen sind.

 

Die drei Säulen | Die Schwerpunkte

Auch das Vorhaben MOKGZ hat in seinem Arbeitsprogramm drei Bereiche: Forschung, Lehre und Transfer. Der Bereich Forschung beinhaltet eine großangelegte quantitative Studie (Befragung, Inhaltsanalyse und Fallstudien), die Kommunikationsprozesse der MO in Deutschland untersucht. Im zweiten Bereich werden zu den Themen „Migration und Kommunikation und Partizipation“ Konzepte für Module und Lehrveranstaltungen (Curricula) für die Lehre entwickelt und in der KMW erprobt.

Ein wesentliches Anliegen des Vorhabens ist es, das gewonnene Wissen aus dem Vorhaben eine Transferleistung in die Gesellschaft zu ermöglichen, was durch verschiedene Formate wie Workshops, Konferenzen, Benchmarking-Tool Toolbox realisiert wird.

Inwiefern könnten und sollten Journalistinnen und Journalisten in gesellschaftlichen Konflikten vermitteln?

Im Projekt werden mögliche neue Leistungen von Journalistinnen und Jounalisten bei der Berichterstattung untersucht und reflektiert. Anzunehmen ist, dass sich im Zeitalter von Postmigration und gesellschaftlicher Transformation auch die Leistungsansprüche an sie ändern, wenn diese über gesellschaftliche Vorgänge und insbesondere Konflikte berichten. Können und sollten Journalistinnen und Journalisten zeitweise Mediatonspersonen sein? Wie können sie durch ihre Vermittlung die Transformation von Konflikten hin zu Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt ermöglichen? Das Projekt ist international angelegt und vergleicht die Vorgehensweise von Journalistinnen und Journalisten in Deutschland, Dänemark und Norwegen. Zur empirischen Untersuchung werden (1) Leitfadeninterviews mit Journalistinnen und Journalisten und (2) Gruppendiskussionen zwischen Ausbildungsleitenden für Journalismus durchgeführt.

Es wird eine digitale Datenbank (Literatur, Studien, Material) über das Forschungs- und Praxisfeld der EK und C4SC erstellt. Der Ansatz ist hier, ein internetbasiertes System aufzubauen, bei dem die Datensätze zunächst eingespeist werden, zugleich aber auch von anderen Organisationen aus der C4SC zur Literaturpflege und zum Bestandsaufbau genutzt werden können. Das Ziel ist, diese Literaturdatenbank anzulegen. Dort werden umfangreiche Publikationen in mehreren Sprachen zu den Themen Theorien, Strategien, Praxis und zu Akteuren der EK und C4SC (Studien und Projekte etc.) zusammengestellt. Dadurch erhalten auch Studierende der Journalistik und Kommunikationswissenschaft, Journalistinnen und Journalisten, Akteure der C4SC und Entwicklungspolitik in Deutschland und in anderen Ländern, aber auch andere Interessierte, einen fundierten Überblick (und Lehr- und Informationsmaterial) über das facettenreiche Spektrum wissenschaftlicher Aktivitäten in dem Forschungs- und Praxisfeld. Längerfristig ist das Ziel, dass sich mehrere Institutionen im Verbund an der Datenbank beteiligen. Die Entwicklung der Datenbank ist ein Projekt von CAMECO (Dr. Christoph Dietz), in dem das EC4SC zusammenarbeitet.

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Vorhaben und Ziele

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