Bürger machen Journalismus
Aktuelles
Das Projekt
Der Journalismus ist eine tragende Säule unserer Demokratie: Er informiert, hinterfragt, erklärt und schafft Raum für Meinungsbildung. Doch das Vertrauen in Medien ist gering – vor allem dort, wo es an persönlicher Nähe und direktem Austausch fehlt: im ländlichen Raum.
Das Projekt „Bürger machen Journalismus - Stärkung des Medienvertrauens für eine Demokratie im Wandel“ versucht diesem Misstrauen zu begegnen, indem Bürgerinnen und Bürger die Chance erhalten, selbst in die Rolle eines Bürgerjournalisten zu schlüpfen, um auf diesem Weg zu erfahren, welche Ansprüche, aber auch Probleme und Herausforderungen mit Journalismus verknüpft sind.
Das Vorgehen
Ziel des Projektes ist es, insbesondere medienskeptischen Menschen journalistisches Handwerk zu vermitteln und sie zu befähigen, selbständig einen journalistischen Beitrag zu verfassen – von der Themenfindung über die Recherche bis zum Schreiben und der Veröffentlichung. Geplant ist daher, dass jeweils fünf Bürgerinnen und Bürger drei Monate lang, begleitet von einer Journalistin / einem Journalisten, an einem eigenen Rechercheprojekt arbeiten.
Bürgerjournalistische Gruppen nach diesem Muster sollen im Verlauf von drei Jahren (2026-2028) mehrfach in allen sächsischen Landkreisen gebildet werden. Bewusst konzentriert sich das Projekt hier auf den ländlichen Raum, der bislang wenig vergleichbare Beteiligungsformen bietet.
„Bürger machen Journalismus“ ist ein Kooperationsprojekt der Universität Leipzig und des Deutschen Journalisten-Verbands Sachsen (DJV Sachsen). Angesiedelt ist das Projekt am Zentrum Journalismus und Demokratie (JoDem) der Universität Leipzig.
Der DJV Sachsen wird im Projekt durch die Vorsitzende des Landesverbands, Dipl.-Journ. Ine Dippmann, sowie den Geschäftsführer des Landesverbands, Dipl.-Journ. Lars Radau, vertreten. Von Seiten der Universität Leipzig wird das Projekt von Dr. Judith Kretzschmar (Zentrum Journalismus und Demokratie), Dr. Daniel Schmidt (Institut für Politikwissenschaft) und Dr. Christian Herfter (Institut für Bildungswissenschaften) getragen. Das Team wird ergänzt durch Dipl-Soz. Florian Döring als wissenschaftlichem Projektkoordinator und Kirsten Limbecker (M. A.) als Projektkoordinatorin Bürgerjournalismus.
Zudem ermöglichen zahlreiche weitere Partner vor Ort – etwa Volkshochschulen, Kirchgemeinden, soziokulturelle Zentren oder Vereine – mit ihren Räumen, Kontakten und Ideen die Arbeit des Projekts.
Wie die Forschung des Zentrums Journalismus und Demokratie (JoDem) in den vergangenen Jahren zeigen konnte (siehe insb. Kretzschmar et al. 2025), kann fehlendes Medienvertrauen – neben anderen Faktoren – auch auf eine Distanz der Bürgerinnen und Bürgern zum Journalismus zurückgeführt werden. „Bürger machen Journalismus“ setzt an dieser Erkenntnis an und soll diese Distanz abzubauen helfen. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist dabei, die Erprobung dieses neuen Ansatzes forschend zu begleiten und damit auch zu evaluieren. Im Zentrum der Forschung steht die Frage, wie die bürgerjournalistische Arbeit auf die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger, aber auch auf die Coaches und die rezipierende Öffentlichkeit wirkt. (Zwischen-) Ergebnisse sollen unterdessen zur Weiterentwicklung des praktischen Konzepts beitragen.
„Bürger machen Journalismus“ wird im Programm „Transformationswissen über Demokratien im Wandel - transdisziplinäre Perspektiven“ der VolkswagenStiftung gefördert.
Die VolkswagenStiftung ist nach eigener Aussage Deutschlands größte private, gemeinnützige, wissenschaftsfördernde Stiftung. Anders als der Name nahelegt, handelt es sich dabei aber nicht um eine Unternehmensstiftung. Das Stiftungsvermögen geht auf den teilweisen Verkauf des Volkswagenwerks durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen Anfang der 1960er Jahre zurück, die seitdem aber keinen Einfluss auf die Arbeit der unabhängigen Stiftung haben.
MITMACHEN
Das Projekt „Bürger machen Journalismus“ lebt vom Engagement jener, die sich aktiv beteiligen. Ob als Bürgerjournalist oder journalistischer Coach: Hier erhalten Sie die Chance, neue Perspektiven zu entdecken und „die andere Seite“ besser kennenzulernen und zu verstehen. Vereine, Kultureinrichtungen, Volkshochschulen, Gemeinden usw. erhalten zudem die Möglichkeit Kooperationspartner zu werden und unser Projekt zu sich zu holen.
Machen Sie doch mit,
Wir sind auf der Suche nach Bürgerinnen und Bürgern,
- die ihre Themen und Perspektiven in den klassischen Medien vermissen,
- die nicht (mehr) verstehen, wieso der Journalismus heute ist, wie er ist, und
- die für sich und andere etwas ändern wollen.
Über einen Zeitraum von ca. drei Monaten werden Sie in mehreren Workshops durch einen professionellen Journalisten im kleinen Einmaleins des Journalismus geschult und bei eigenen bürgerjournalistischen Recherchen begleitet – von der Themenauswahl, über die eigentliche Recherche bis zum fertigen Beitrag. Veröffentlicht werden die Beiträge anschließend online auf Telegram und einer eigenen Projekt-Website. Sie erhalten so nicht nur die Möglichkeit, journalistische Tricks und Kniffe zu erlernen, sondern können auch relevante Themen aus ihrer Region näher beleuchten, über die sonst zu wenig berichtet wird.
Teilnahmevoraussetzung ist, dass Sie in einem der zehn sächsischen Landkreise wohnen – d.h. nicht in Leipzig, Dresden oder Chemnitz – und über 18 Jahre alt sind. Am Ende erhalten Sie eine kleine Aufwandsentschädigung.
Wenn Sie Interesse haben, dann schreiben Sie uns bitte unter Angabe ihres Namens, Wohnortes, Alters und vorhandenen Vorerfahrungen in Öffentlichkeitsarbeit und/oder Journalismus: buergerjournalismus(at)uni-leipzig.de
Gern stehen wir Ihnen unter dieser Adresse auch für Rückfragen zur Verfügung.
Unseren Aufruf für Bürgerjournalistinnen und -journalisten als Flyer können Sie sich hier herunterladen.
Wir gehen davon aus, dass aus pauschalem Misstrauen nur dann wieder sachlich angemessene Medienkritik werden kann, wenn sich Bürger und Journalisten in einem gemeinsamen Prozess des Lernens begegnen. Daher sind wir auf der Suche nach Journalistinnen oder Journalisten, die in Sachsen verankert sind und Lust haben, sich auf unser Experiment einzulassen und uns als Journalismus-Coach zu unterstützen.
Nach einer eintägigen Vorbereitung durch uns („train the trainer“) leiten Sie eigenverantwortlich Workshops mit etwa fünf Bürgern, denen Sie dabei journalistische Standards und ganz grundlegendes journalistisches Handwerkszeug beibringen. Auf dieser Basis aufbauend, begleiten Sie die Teilnehmenden über ca. drei Monate hinweg bei ihren Recherchen und dem Verfassen von Beiträgen, die anschließend über das Projekt veröffentlicht werden.
Die Mitarbeit als Coach wird auf Honorarbasis vergütet. Voraussetzung ist, dass Sie freiberuflich oder angestellt journalistisch tätig sind und in Sachsen wohnen oder arbeiten. Didaktische Vorerfahrungen sind nicht erforderlich, aber von Vorteil.
Unseren Aufruf für Journalistinnen und Journalisten mit weiteren Informationen können Sie sich hier herunterladen.
Wenn Sie Interesse haben, dann schreiben Sie uns bitte unter Angabe ihres Namens, Wohnortes, Ausbildung und journalistischer Vorerfahrungen an: buergerjournalismus(at)uni-leipzig.de
Gern stehen wir Ihnen unter dieser Adresse auch für Rückfragen zur Verfügung.
Mit unserem Projekt „Bürger machen Journalismus“ wollen wir dahin gehen, wo die Menschen sind. Damit sind wir aber auch auf die Unterstützung etablierter Akteure vor Ort angewiesen, die uns (ihre) Türen öffnen.
Insbesondere suchen wir Vereine, Gemeinden, Kultureinrichtungen usw. die unseren Gruppen aus fünf Bürgerjournalisten und einem Coach an einzelnen Tagen (Seminar-) Räume zur Verfügung stellen können.
Wir freuen uns aber auch von Ihnen zu hören, wenn Sie uns mit Ideen, Erfahrungen oder Kontakten unterstützen möchten.
Sie fühlen sich angesprochen oder haben Fragen? Dann schreiben Sie uns bitte an: buergerjournalismus(at)uni-leipzig.de
Team
Leitung und Koordination
Praxispartner
Interdisziplinäres Team
Kontakt
Postanschrift | Hausanschrift | Allgemeine Anfragen |
|---|---|---|
| Projekt “Bürger machen Journalismus” Zentrum Journalismus und Demokratie der Universität Leipzig (JoDem) Postfach 165131 04081 Leipzig | Projekt “Bürger machen Journalismus” Zentrum Journalismus und Demokratie der Universität Leipzig (JoDem) Nikolaistr. 27-29 04109 Leipzig |