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Am 1. Juni ist Diplom-Ingenieur Andreas Wolf, allseits geschätzter Tontechniker des Zentrums für Medien und Kommunikation und Studiochef von mephisto 97.6, dem Lokalradio der Universität Leipzig, nach fast 45 Jahren Tätigkeit in Rente gegangen.

Andreas Wolf begann 1975 an der damaligen Sektion Journalistik als Facharbeiter in Werkstätten der Forschung, Entwicklung und der studentischen Ausbildung im dortigen Tonstudio. Von 1977 bis 1990 betreute er als Techniker des Studiobereichs Hörfunk/Fernsehen im Seminargebäude unter anderem Produktionen und Live-Sendungen internationaler Hörfunkkorrespondenten zur Leipziger Messe, vor allem von Journalisten der ARD-Anstalten. Nach einem Fernstudium an der Ingenieurschule der Deutschen Post, das er 1982 als Toningenieur abschloss, war Andreas Wolf ab 1986 als Fachbereichsleiter AV-Technik im Studiobereich Hörfunk/Fernsehen der Sektion Journalistik für die praxisbezogene Ausbildung der Journalistik-Studierenden verantwortlich.

Nach der Abwicklung der Sektion Journalistik in der frühen Nachwendezeit (1990-93) wurde der Studiobereich zunächst vom Gründungsdekan des IfKMW, Prof. Dr. Karl-Friedrich Reimers, für die praxisbezogene Ausbildung weitergeführt, bis zur Planung von mephisto 97.6 durch eine Vorbereitungsgruppe aus Hochschullehrern, Studierenden und VertreterInnen des Mittelbaus. Seit der Lizenzierung durch die Sächsische Landesmedienanstalt im Herbst 1994 und dem Sendestart des ersten von einer Universität betriebenen Lokalradios Deutschlands mit eigener UKW-Frequenz, mephisto 97.6,  am 31. Mai 1995, war Andreas Wolf in Kooperation mit der Programmdirektion eigenverantwortlich mit der Konzipierung, dem Aufbau und der technischen Leitung des Hörfunkstudiobereichs betraut.

Im Zuge des Neubaus des Uni-Campus 2006 war er an Konzeption und Aufbau eines Interim-Studiobereichs in der Ritterstraße und des neuen Hörfunkstudiobereichs am Campus Augustusplatz beteiligt, in dem Ende 2009 das erste volldigitale Sendestudio gestartet wurde. Andreas Wolfs Anliegen und Aufgabe als Toningenieur bestand aber immer auch in der Ausbildung der Studierenden. Speziell bei Hörfunkproduktionen, Live-Sendungen und der Befähigung neuer Moderator*innen an der Sendetechnik konnte er seine Erfahrungen mit hohem Qualitätsanspruch und didaktischem Geschick vermitteln.

Der emeritierte Professor Dr. Rüdiger Steinmetz, von 1992 bis 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Medienwissenschaft und Medienkultur sowie 1995 einer der Gründungsdirektoren von mephisto 97.6, würdigt Wolf mit den Worten: „Lieber Andreas Wolf, Sie haben mehr als 25 Jahre Ihres 45-jährigen Berufslebens mephisto 97.6 gewidmet: In Wolfs Revier (so ein Aufkleber auf der Studiotür im alten Seminargebäude) kamen und gingen Generationen, inzwischen an die 2.000 Studierende, darunter viele heutige KorrespondentInnen und RedakteurInnnen der ARD-Anstalten, und sie wurden technisch und didaktisch perfekt, dabei auch unter hohem Zeitdruck menschlich immer freundlich beraten und betreut. Ohne Sie wäre unser gemeinsames Projekt der Medienwissenschaft und der Medienpädagogik nicht das geworden, was es ist: ein einzigartiges Aufbau-Modell in der turbulenten Abwicklungszeit der Mitt-1990er Jahre. Für die Probesendungen unter heißen Bedingungen (von 10 bis 12 und von 18 bis 20 Uhr) vom 24. bis 26. Mai 1995 (über Himmelfahrt) hatten Sie gemeinsam bereits hervorragende technische Bedingungen geschaffen – und dann gelang auch der Programmstart am 31. Mai 1995. Mögen Ihr Start in den Ruhestand und die freie Programmflächen, die jetzt vor Ihnen liegen, mindestens ebenso gut gelingen! Herzlichst, Ihr Rüdiger Steinmetz.“