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Grenzüberschreitender kollaborativer Journalismus hat in den letzten Jahren zu viel diskutierten Enthüllungen geführt und zur Aufklärung der Öffentlichkeit über globale Missstände beigetragen („Panama Papers“). Für eine solche Art der Berichterstattung sind aber auch spezifische technische, journalistische und interkulturelle Kompetenzen nötig. Um Studierenden diese Kompetenzen zu vermitteln, entwickelt und erprobt der Studiengang M.Sc. Journalismus am IfKMW der Universität Leipzig zusammen mit fünf europäischen Partnern ein vernetztes Ausbildungsmodell, den „Crossborder Journalism Campus“ (CJC).

Die Federführung des CJC liegt beim Masterstudiengang Investigativer Journalismus der Universität Göteborg in Schweden. Weitere Partner sind neben dem Leipziger Masterstudiengang Journalismus das Centre de Formation des Journalistes in Paris, die Non-Profit-Organisation Arena for Journalism in Europe sowie zwei Expert:innen in Sachen grenzüberschreitendem Journalismus und innovativer Journalismus-Ausbildung, Maria Konow-Lund der norwegischen Universität OsloMet und Mark Deuze von der Universität Amsterdam. Für das Projekt CJC sind kürzlich aus dem EU-Förderprogramm Erasmus+ 340.000 Euro bewilligt worden.

„Die großen Themen unserer Zeit sind global und werden immer öfter in internationalen Recherche-Teams bearbeitet. Dafür wollen wir unsere Studierenden entsprechend dem Motto des Masterstudiengangs Journalismus – ‚Digital. Innovativ. Relevant‘ – fit machen“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Wir freuen uns, hier Teil eines hochrangigen europäischen Netzwerks zu sein, das neue Wege in der journalistischen Ausbildung beschreitet und ein Pilotmodell erarbeitet, das dann auch von anderen Hochschulen genutzt werden kann.“

CJC-Projektkoordinatorin Brigitte Alfter ergänzt: „Unseres Wissens nach gibt es keine andere europäische Partnerschaft, die ein solches Modell anbietet.“ Alfter ist ehemalige Brüssel-Korrespondentin, Dozentin an der Universität Göteborg sowie Direktorin der Organisation Arena for Journalism in Europe, die die jährliche Tagung „Dataharvest – The European Investigative Journalism Conference“ veranstaltet und sich auf Netzwerk-Infrastrukturen für den Journalismus spezialisiert hat.

Über drei Jahre hinweg werden die CJC-Partner zwei Pilotprojekte für die Studierenden aus Leipzig, Göteborg und Paris vorbereiten, durchführen und auswerten, die jeweils ein akademisches Jahr dauern. Zu Beginn des akademischen Jahres treffen sich die Studierenden in Amsterdam und Brüssel, um sich kennenzulernen und Themenideen zu entwickeln; anschließend kehren sie an ihre jeweiligen Hochschulen zurück und arbeiten mit ihren Kommiliton:innen in internationalen Projektteams zusammen. Am Ende des akademischen Jahres werden sie Veröffentlichungen für Medien vorbereiten.