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30 Jahre wiedervereinigtes Deutschland. Wie steht es um die Einheit? Jeder beurteilt das anders, meist persönlich. Aber was passiert, wenn man auf die Daten schaut? Auf Daten, die man vielleicht sonst nicht im Blick hat, von A wie Arzt über M wie Müll bis W wie Wohnungsneubau.

Diese Frage haben sich die Studierenden des M.Sc. Journalismus am IfKMW zusammen mit der Redaktion von MDR Wissen gestellt und ein Tool entwickelt, das einen einfachen und spielerischen Ansatz verfolgt und mit jeder Menge solcher Daten gefüttert wurde. Mit dem Daten-Tool „Deutschland-Doppel“ kann nun jeder User mit einem Klick sehen, wo sein Landkreis oder seine Stadt einen Datenzwilling in Deutschland hat. Bedingung für Zwillinge: Mindestens zwei Kategorien stimmen überein.

Seit Oktober 2019 haben 14 Studierende die Idee gemeinsam mit Gerald Perschke und Titus Flecken vom MDR, dem Softwareentwickler Thorsten Beck und den Dozierenden Dr. Uwe Krüger und Nadja Enke im Rahmen des Seminars „Innovationsprojekt“ (Wintersemester 2019/20) entwickelt und umgesetzt. Im Seminar „Formatentwicklung“ (Sommersemester 2020) reicherten neun Studierende des M.Sc. Journalismus und des M.Sc. Digital Humanities das entstandene Tool noch mit journalistischen Storys an, die sie in den Daten entdeckten und mit Vor-Ort-Recherchen und Interviews umsetzten.

Für beide Partner – den MDR wie den Studiengang M.Sc. Journalismus – ist das „Deutschland-Doppel“ ein wichtiges Projekt. „Im Studiengang M.Sc. Journalismus sollen unsere Studierenden lernen, den digitalen Wandel des Journalismus zu begleiten und aktiv mitzugestalten“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Dabei integrieren wir in die Ausbildung auch Informatik- und Statistikkompetenzen, die im Datenjournalismus unabdingbar sind. Mit MDR Wissen haben wir genau den richtigen Partner gefunden, um das erste große Innovationsprojekt des Studiengangs zu entwickeln.“

Für den MDR ist es wiederum wertvoll, ein solches Vergleichs-Tool mit über 16.000 Daten aus 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in 40 Kategorien veröffentlichen zu können: „30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist fast überall die Rede von Unterschieden. Unser Ansatz war, stattdessen Gemeinsamkeiten in Ost und West zu finden! Was die Studierenden aus dieser fixen Idee gemacht haben, nötigt mir allergrößten Respekt ab. Und das Beste: Es macht wahnsinnig viel Spaß, sich durch das Deutschland-Doppel zu klicken und allerlei kuriose Daten-Doppel zu finden“, sagt Daniel Vogelsberg, Redaktionsleiter von MDR Wissen.

Am Projekt beteiligt waren die Studierenden Linda Bachmann, Martin Brandt, Elena Burbach, Antonia Dittrich, Leonhard Eckwert, Thilko Gläßgen, Maximilian Hett, Julia Horn, Marvin Kalies, Berit Kruse, Maximilian Küstermann, Kim Maurus, Elena Riedlinger und Richard Schönjahn (Seminar "Innovationsprojekt" im Wintersemester 2019/20) sowie Kathrin Buchheim, Nico van Capelle, Maximilian Enderling, Paul Hildebrand, Michael Kees, Laura Klettke, David Muschenich, Catharina Straß und Laurie Stührenberg (Seminar "Formatentwicklung" im Sommersemester 2020).