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Politikvermittlung an der Schnittstelle von Unterhaltung und Information

Der Einfluss eudaimonischer Unterhaltungserlebnisse auf die Verarbeitung und Wirkung politischer Informationen

Im Bereich der politischen Kommunikation ist eine zunehmende „Entertainisierung“ zu beobachten, die u.a. in der Emotionalisierung, Personalisierung und Visualisierung politischer Medieninhalte zum Ausdruck kommt. Die Frage, wie diese Entwicklung aus normativer und öffentlichkeitstheoretischer Sicht zu bewerten ist, wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Können unterhaltende Formen der Politikvermittlung politisch wenig interessierte Publikumssegmente erreichen? Oder lenken sie lediglich von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit politischen Inhalten ab? Das DFG-Forschungsprojekt „Politikvermittlung an der Schnittstelle von Unterhaltung und Information. Der Einfluss eudaimonischer Unterhaltungserlebnisse auf die Verarbeitung und Wirkung politischer Informationen“ geht diesen Fragen auf den Grund.

Das in Kooperation mit Dr. Frank Schneider (Universität Mannheim) durchgeführte DFG-Drittmittelprojekt hat zum Ziel, ein Zwei-Prozess-Modell der Politikvermittlung durch Unterhaltungsmedien (Bartsch & Schneider, 2014) zu testen, das eine differenzierte Neubewertung des Verhältnisses von Unterhaltung und politischer Kommunikation erlaubt. Unterhaltungsmedien können demnach nicht nur zur Realitätsflucht und Stimmungsverbesserung dienen. Unter bestimmten Voraussetzungen können Unterhaltungsmedien auch zur reflektierten Auseinandersetzung mit politischen Themen anregen und dem Publikum Anlass zu politischen Diskussionen und zur Informationssuche in journalistischen Qualitätsmedien bieten.

Durch eine Kombination von experimentellen Studien und repräsentativen Befragungen werden die Modellannahmen zum Einfluss eudaimonischer Unterhaltungsfaktoren (persönliche Relevanz, emotionale Bewegtheit) auf politisch relevante Ergebnisvariablen (elaborierte Verarbeitung, Informationssuche, Wissenserwerb und politische Partizipation) systematisch geprüft. Im Fokus stehen dabei Synergieeffekte zwischen fiktionaler Unterhaltung und faktenorientierter Information, die u.a. bei der Konzeption von Themenabenden im Fernsehen genutzt werden. Dieser Ansatz der unterhaltenden Politikvermittlung, der die Vorteile von Unterhaltungs- und Informationsformaten kombiniert, ohne beide Formate zu vermischen, bietet eine Alternative zu vielfach kritisierten Hybridformaten wie Infotainment und Politainment und wird deshalb vor dem Hintergrund des Wirkungsmodells genauer untersucht.

  • 2017: Projektstart
  • 2020: Projektende

Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. 

Direkt zur DFG

  • Schneider, F. M., Bartsch, A. & Gleich, U. (2015). Spaß, Spannung… Denkanstöße? Hedonische und eudaimonische Gratifikationen, Bewertungen und Folgen der Rezeption von Stefan Raabs Sendung „Absolute Mehrheit“. Studies in Communication and Media, 4(1), 53-68.
  • Bartsch, A., Kalch, A., & Oliver, M. B. (2014). Moved to think. The role of emotional media experiences in stimulating reflective thoughts. Journal of Media Psychology, 26(3),125–140.
  • Bartsch, A., & Schneider, F. M. (2014). Entertainment and politics revisited: How non-escapist forms of entertainment can stimulate political interest and information seeking. Journal of Communication, 64(3), 369–396. doi: 10.1111/jcom.12095
  • Schneider, F. M., Bartsch, A., & Otto, L. (2013). Entertainment that matters: Unterhaltung in und mit politischen Themen. In-Mind, 4(3). de.inmind-magazine.org/article/entertainment-that-matters-unterhaltung-in-und-mit-politischen-themen

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