Im M.Sc. Journalismus recherchieren und produzieren die Studierenden verschiedenste journalistische Formate. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über bisher veröffentlichte Recherchen in den jeweiligen Veranstaltungen.

Worum geht's?

Angelehnt an internationale Recherchekooperationen wie „Panama Papers“, arbeiten Studierende und Dozierende des M.Sc. Journalismus der Universität Leipzig gemeinsam mit dem französischen Centre de Formation des Journalistes und dem M.A. Investigative Journalism der Universität Göteborg an Recherchen und Publikationen. Im ersten Durchgang 2022/23 konnten über 70 Studierende der drei Hochschulen internationale Projekterfahrung sammeln, investigativ- und datenjournalistische Fähigkeiten vertiefen und inhaltliche Kompetenzen zum Thema „European Green Deal“ aufbauen, einem Gesetzespaket, mit dem die EU bis 2050 Klimaneutralität erreichen will. In einer Präsenzphase in Brüssel lernten die Studierenden EU-Institutionen, Datenquellen und Expertinnen und Experten kennen und bildeten kleine multinationale Teams; anschließend arbeiteten sie remote an einzelnen Aspekten des EU Green Deal weiter. 

Die Publikationen

Zwischen Juni und September 2023 konnten insgesamt 27 journalistische Beiträge in Deutschland, Frankreich, Schweden und Belgien veröffentlicht werden. Exklusivpartner in Deutschland war der MDR, der unter der URL www.mdr.de/greendeal die meisten deutschen Beiträge aus dem Projekt bündelt. So geht es etwa um die EU-Taxonomie („Europas Geldquelle im Kampf gegen die Klimakatastrophe“), die AfD und das Klima („Zwischen Leugnung und Heimatschutz“), um den Emissionshandel („Der Fehler im System“), ETS-Zertifikate („Warum die Industrie jedes Jahr Milliarden von der EU geschenkt bekommt“) und das kritische Metall Lithium („Zwischen Hoffnungen und Realitäten des Recyclings“). Daneben wirkten die Studierenden bei einem Fernsehbeitrag des ARD-Magazins Plusminus mit und produzierten einen Radiobeitrag für MDR aktuell.

Weitere Beiträge der mulitnationalen Studierenden-Teams erschienen in der führenden französischen Qualitätszeitung Le Monde, den schwedischen Qualitätszeitungen Svenska Dagbladet und Göteborgs-Posten, in der Online-Zeitung EUobserver (Brüssel), im schwedischen Wirtschaftsmedium Aktuell Hollbarhet und dem französischen Umwelt-Medium Reporterre.

Die Projektbeteiligten

An dem Projekt beteiligt waren von Seiten der Universität Leipzig die Studierenden Alexander Aßmann, Hannah Bley, Lena Eggert, Henrike Freytag, Sebastian Gall, Greta Hey, Claudia Karmann, Oscar Pablo Kirchner, Laura Lansche, Emma Mack, Laura Naumann, Asmund Nottekämper, Jonah Papendorf, Chiara Raber, Oliver Riedel, Jakob Schmidt, Sophia Seifert, Chiara Sterk, Inken Thiel, Antonia Weber, Lena Wensch und Luzius Zöller – unter der Leitung von Dr. Uwe Krüger, Maria Hendrischke und Felix Irmer. Dozierende der anderen Hochschulstandorte waren u.a. Brigitte Alfter und Ulla Sätereie (Universität Göteborg) sowie Edouard Perrin (Centre de Formation des Journalistes).

Das Poster zum Projekt findet sich hier.

Worum geht's?

Klimawandel, Krankheiten, Kriege – angesichts der Großkrisen unserer Zeit gibt es viele Gründe, Angst zu haben. Auch die Furcht vor Armut und vor einem Rechtsruck der Gesellschaft sind laut Umfragen unter jungen Menschen weit verbreitet. Wie man konstruktiv damit umgeht, zeigt die Podcast-Serie mit dem Titel „Generation Zukunftsangst“, die der Masterstudiengang Journalismus der Universität Leipzig in Kooperation mit MDR Wissen produziert hat. Sie startete am 7. Juni 2022.

Zu finden ist sie auf der Website des MDR und in der ARD-Audiothek. Journalismus-Studierende haben sich gemeinsam mit Studierenden der Studiengänge Digital Humanities und Data Science die fünf genannten Ängste genauer angeschaut. Für die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen sind eine Podcast-Reihe und ein Daten-Dashboard entstanden, die die jeweilige Angst und ihre Ursachen analysieren – in Expert:innen-Interviews und Erzählungen junger Menschen, aber auch in Zahlen und Grafiken, die die realen Umstände der beschriebenen Ängste verdeutlichen.

„Als Masterstudiengang Journalismus möchten wir gemäß unserer Maxime ‚Digital. Innovativ. Relevant‘ gesellschaftlich wichtige Themen anpacken und journalistisch interessant aufbereiten“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Wir möchten dabei nicht nur auf die Probleme hinweisen, sondern auch konstruktiv wirken.“ Ann-Kathrin Lautenschläger aus dem studentischen Redaktionsteam ergänzt: „Daher erzählen wir die Geschichten der Betroffenen, geben ihren Perspektiven einen Raum und zeigen gleichzeitig Bewältigungsstrategien gegen die Ängste auf.“ Neue Impulse von den künftigen Kolleginnen und Kollegen erhalten, das ist für Gerald Perschke von MDR WISSEN eine der wichtigen Erfahrungen dieses Projekts. „Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie die Studierenden die Herausforderungen, die wir am Anfang des Semesters stellen, annehmen und kreativ umsetzen.“

Die Folgen

Folge 1: „Angst vor Armut“. Die betrifft vor allem die abstiegsbedrohte Mittelschicht: „Weil die noch etwas zu verlieren haben“, weiß Olivier David, Autor des Buches „Keine Aufstiegsgeschichte“. Im Podcast erklärt er, warum Menschen, die bereits arm sind, wenig Zeit für Angst und Introspektion haben.

Folge 2: „Angst vor einem Rechtsruck“. 40 Prozent der jungen Menschen in Deutschland haben sie. Warum? Weil Rassismus in unserem Land für Menschen wie Anass Halime Alltag ist. Und weil es schwer sein kann, Zivilcourage zu zeigen. Wie man dennoch aufsteht und sich für Betroffene rechter Gewalt stark macht, erklärt Zivilcourage-Trainerin Julia Miller.

Folge 3: „Klima-Angst“. Was ist das eigentlich? Für Clara ist es die Angst davor, wie das Leben ihrer Familie in Zukunft aussehen wird. Für viele andere gesellen sich zu solchen Sorgen noch Wut und Ärger dazu, weiß Felix Peter von den Psychologists for Future. Er erklärt, wie man mit diesen Gefühlen umgehen kann. Und Klimaforscher Mojib Latif erzählt von den konkreten Handlungsmöglichkeiten, die uns bleiben.

Folge 4: „Angst vor Krankheiten“. In unserer Leistungsgesellschaft bleibt wenig Platz für Krankheit und für Menschen, die die Anforderungen nicht erfüllen – etwa die Tausende, die unter Long Covid leiden. Das macht vielen Angst vor Krankheit. Die Podcast-Folge zeigt, wo diese Menschen Verständnis und Unterstützung finden.

Folge 5: „Angst vor Krieg“. Armut, Rechtsruck, Klima, Krankheit reichen, oder? Nein. Am 24. Februar hat Russland die Ukraine angegriffen, und junge Menschen in Deutschland sehen sich nun auch mit Krieg konfrontiert sehen und mit Gefühlen von Furcht und Hilflosigkeit. Es geht aber auch um die Perspektiven junger Menschen aus der Ukraine und Russland.

Die Projektbeteiligten

An dem Projekt beteiligt waren die Studierenden Immanuel von Detten, Vincent Ebneth, Alexandra Hilpert, Hannah Hoffner, Alexandra Ketterer, Ann-Kathrin Lautenschläger, Ann-Kathrin Leclère, Katharina Lorch, Alexander Nette, Maximilian Omlor, Robert Putzbach, Laurie Stührenberg, Elisabeth Winkler, Michael Zichert und Marie Zinkann – unter der Leitung von Gerald Perschke (MDR Wissen) sowie Dr. Uwe Krüger und Maria Hendrischke (Universität Leipzig).

Resonanz

Das Projekt wurde mit dem Journalist*innen-Nachwuchspreis Sachsen-Anhalt 2022 in der Kategorie Multimedia ausgezeichnet. Vergeben wird der Preis vom Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) und der Industrie- und Handelskammer Magdeburg.

Das Poster zum Projekt findet sich hier.

Worum geht's?

In Deutschland landen rund zwölf Millionen Tonnen Essbares jährlich in der Tonne – davon allein 75 Kilogramm pro Kopf in privaten Haushalten. Aber wer wirft welche Mengen an welchen Lebensmitteln aus welchem Grund weg? Das klärt ein Citizen-Science-Projekt des M.Sc. Journalismus namens „Die MDR-Resteretter“.

Mit „Citizen Science“ werden Forschungsprojekte bezeichnet, die unter Mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt werden. Die Freiwilligen werden hier insbesondere in den Prozess der Datenerhebung eingebunden und sollen über einige Wochen aktiv Daten über die von ihnen weggeworfenen Lebensmittel sammeln. Das hat zwei Vorteile: Am Ende können wissenschaftliche Erkenntnisse daraus gewonnen werden und gleichzeitig ist bei den „Citizen Scientists“ das Bewusstsein für das Thema gestiegen.

Die Studierende des Master of Science Journalismus entwickelten zusammen mit MDR WISSEN die Grundlagen für eine Progressive Web App, mit der alle Interessierten über einen festen Zeitraum hinweg täglich eintragen können, welches Lebensmittel sie in welcher Menge und aus welchem Grund weggeworfen haben. Damit wird eine Datengrundlage zur Lebensmittelverschwendung in deutschen Privathaushalten geschaffen, die bislang in dieser Detailtiefe fehlt. Die Daten werden anonymisiert ausgewertet und die Teilnehmenden bekommen ihre ganz persönliche Auswertung auch im Vergleich mit der Gesamtheit aller Teilnehmenden sowie wertvolle Tipps zum künftigen Resteretten.

Die Studierenden produzierten zudem zahlreiche journalistische Beiträge und Social-Media-Inhalte zum Thema. Stimmen von Verbraucherinnen und Verbrauchern in verschiedenen Lebenslagen und Wohnsituationen, aber auch aus Wissenschaft und Politik kommen zu Wort. So gibt es nicht nur ganz private Einblicke in das Thema, sondern es werden auch Gründe für das Problem und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt.

„Gemäß der Maxime des Masterstudiengangs Journalismus – ‚Digital. Innovativ. Relevant‘ – haben unsere Studierenden ein gesellschaftlich wichtiges Thema zur Nachhaltigkeit angepackt und journalistisch sehr ansprechend umgesetzt“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Die Studierenden haben nicht nur vorhandenes Wissen zu Lebensmittelverschwendung einfach aufbereitet, sondern mit der App ein Instrument entwickelt, um langfristig Daten zu generieren, die wissenschaftlich und journalistisch von Bedeutung sind.“

Die Beteiligten

Das „Innovationsprojekt“, das zentrale Lehrmodul des Masterstudiengangs Journalismus, war im Wintersemester 2020/21 Ausgangspunkt für das Citizen-Science-Projekt. Geleitet wurde das Seminar von Dr. Uwe Krüger, Maria Hendrischke und Gerald Perschke von MDR WISSEN. An der Entwicklung und Ausarbeitung des Projekts waren Carla Grefe-Huge, Lea Heilmann, Sophie Menner, David Muschenich, Nina Pogrebnaya, Philip Sauer, Alina Schreiber und Sophia Voß beteiligt. Mit Beginn des Sommersemesters 2021 gab die Projektgruppe den Staffelstab an ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Seminar „Formatentwicklung“ (Dr. Uwe Krüger und Gerald Perschke) ab. Hier brachten sich Shannon-Lee Bendig, Max Beuthner, Mona Berner, Connor Endt, Ann-Kathrin Lautenschläger, Alexander Nette, Marie Ries und Deborah Weber in die Distribution der Web App ein.

Resonanz

Das Projekt wurde mit dem Journalistennachwuchs-Preis Sachsen-Anhalt 2020/21 in der Kategorie Multimedia ausgezeichnet. Der Preis wird vom Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen Journalisten -Verbandes (DJV) und der Industrie- und Handelskammer Magdeburg vergeben.

Das Poster zum Projekt findet sich hier.

Worum geht's?

Wie viele Schusswaffen sind in Deutschland in Privatbesitz? Eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist: Konkrete Zahlen zu erhalten ist kompliziert – und die Angaben verschiedener Behörden widersprechen sich. Warum ist das so? Dieser Frage sind Studierende des M.Sc. Journalismus in Kooperation mit dem Podcast-Radio detektor.fm nachgegangen. Das Ergebnis ist eine investigative Podcast-Reihe mit vier Folgen, die vom 22. Februar bis 25. Februar 2021 im täglichen Podcast „Zurück zum Thema“ veröffentlicht wurde. Eine der zentralen Aussagen der Rechercheure lautet: „In Deutschland scheint niemand genau zu wissen, wo und wie viele Schusswaffen auf Landkreisebene registriert sind.“

Der Podcast und die begleitenden Online-Artikel geben einen einzigartigen Einblick in die Arbeit der 541 deutschen Waffenbehörden, bei denen die Studierenden die Zahlen einzeln angefragt haben. Der gesamte entstandene Datensatz mit der registrierten Zahl der Schusswaffen in Privatbesitz (5,4 Millionen legale Schusswaffen) in ganz Deutschland ist hier veröffentlicht. Eine Deutschlandkarte zeigt dort zum Beispiel die Waffendichte in Städten und Landkreisen.

„Die Studierenden haben mit diesem Projekt ihr journalistisches Meisterstück abgeliefert“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Uns geht es in der journalistischen Ausbildung nicht um Fingerübungen, sondern wir wollen mit anspruchsvollen und gesellschaftlich wichtigen Themen zusammen mit unseren Kooperationspartnern aus der Praxis im Journalismus auch selbst mitmischen. Entsprechend dem Motto des Masterstudiengangs Journalismus – ‚Digital. Innovativ. Relevant‘ – haben die Studierenden das Verborgene unter der Spitze des Eisbergs gesucht und Brisantes mit innovativen Mitteln der Datenrecherche gegen Widerstände von Behörden auch gefunden.“

Unter der Leitung der Dozierenden Dr. Uwe Krüger und Gastprofessor Constantin Blaß sind dazu im Rahmen des Projektseminars „Innovationsprojekt” vier Audio-Beiträge entstanden: „Wie bewaffnet ist Deutschland?”, fragt die erste Folge. Darin werden die erhaltenen Daten zu legalem Waffenbesitz vorgestellt und Ungereimtheiten in den Angaben aufgezeigt. „Die Angaben der einzelnen Waffenbehörden in Summe unterscheiden sich von denen der Landesinnenministerien. Insgesamt kommen wir auf einen Differenzbetrag von über 112.000 Waffen“, berichtet Inga Jahn. Die meisten gemeldeten Schusswaffen pro 1.000 Einwohner gibt es in Rheinland-Pfalz, Bayern und dem Saarland, die wenigsten in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.

Die zweite Folge „Was läuft schief beim Waffenzählen?” sucht nach den Ursachen fehlerhafter Daten und thematisiert die Probleme in den Waffenbehörden. Einige Gründe sind laut den Recherche-Ergebnissen der Studierenden: mangelhafte Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Waffenbehörden, Personalmangel in den Behörden und praxisferne Waffengesetze und daraus resultierende Schwierigkeiten in der Umsetzung. Folge drei möchte wissen: „Warum dreht sich die Waffendebatte im Kreis?” und rückt den Umgang der Gesellschaft mit dem Thema Waffen in den Fokus. Der Podcast schließt dann in der letzten Folge mit der Frage „Brauchen wir eine neue Waffenpolitik?”. Im Sinne eines konstruktiven Journalismus werden hier Ideen diskutiert, die zu einer Verbesserung der Regulierung von Waffen in Deutschland führen könnten.

Die Beteiligten

Am Projekt beteiligt waren Julia Bellan, Paul Hildebrand, Inga Jahn, Michael Kees, Sebastian Schwarzenböck, Catharina Straß und Nico van Capelle. An der Erhebung des Datensatzes haben Carla Grefe-Huge, Lea Heilmann, Sophie Menner, Nina Pogrebnaya, Philipp Sauer, Alina Schreiber und Sophia Voss mitgewirkt.

Resonanz

Überregionale Medien wie Der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung oder Zeit Online griffen eine Meldung der Nachrichtenagentur dpa über die Rechercheergebnisse auf. Das Statistik-Portal Statista, ZDFinfo und das ARD-Mittagsmagazin nutzten den Datensatz, um eigene Infografiken zu erstellen. Regionale Medien bereiteten die Zahlen für ihre Verbreitungsgebiete auf – der Münchner Merkur für Bayern, der NDR für Niedersachsen und der MDR für Sachsen-Anhalt.

Mit der Waffen-Recherche gewann detektor.fm den Deutschen Radiopreis 2021 in der Kategorie „Bester Podcast“ für den täglichen Podcast „Zurück zum Thema“.

Die Universitätsgesellschaft – Freunde und Förderer der Universität Leipzig e. V. verlieh dem Team den „Nachwuchspreis Transfer für Studierende“ 2021.

Das Poster zum Projekt findet sich hier.

Worum geht's?

30 Jahre wiedervereinigtes Deutschland. Wie steht es um die Einheit? Jeder beurteilt das anders, meist persönlich. Aber was passiert, wenn man auf die Daten schaut? Auf Daten, die man vielleicht sonst nicht im Blick hat, von A wie Arzt über M wie Müll bis W wie Wohnungsneubau.

Diese Frage haben sich die Studierenden des M.Sc. Journalismus am IfKMW zusammen mit der Redaktion von MDR Wissen gestellt und ein Tool entwickelt, das einen einfachen und spielerischen Ansatz verfolgt und mit jeder Menge solcher Daten gefüttert wurde. Mit dem Daten-Tool DEUTSCHLAND-DOPPEL kann nun jeder User mit einem Klick sehen, wo sein Landkreis oder seine Stadt einen Datenzwilling in Deutschland hat. Bedingung für Zwillinge: Mindestens zwei Kategorien stimmen überein.

Seit Oktober 2019 haben 14 Studierende die Idee gemeinsam mit Gerald Perschke und Titus Flecken vom MDR, dem Softwareentwickler Thorsten Beck und den Dozierenden Dr. Uwe Krüger und Nadja Enke im Rahmen des Seminars „Innovationsprojekt“ (Wintersemester 2019/20) entwickelt und umgesetzt. Im Seminar „Formatentwicklung“ (Sommersemester 2020) reicherten neun Studierende des M.Sc. Journalismus und des M.Sc. Digital Humanities das entstandene Tool noch mit journalistischen Storys an, die sie in den Daten entdeckten und mit Vor-Ort-Recherchen und Interviews umsetzten.

Für beide Partner – den MDR wie den Studiengang M.Sc. Journalismus – ist das „Deutschland-Doppel“ ein wichtiges Projekt. „Im Studiengang M.Sc. Journalismus sollen unsere Studierenden lernen, den digitalen Wandel des Journalismus zu begleiten und aktiv mitzugestalten“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Dabei integrieren wir in die Ausbildung auch Informatik- und Statistikkompetenzen, die im Datenjournalismus unabdingbar sind. Mit MDR Wissen haben wir genau den richtigen Partner gefunden, um das erste große Innovationsprojekt des Studiengangs zu entwickeln.“

Für den MDR ist es wiederum wertvoll, ein solches Vergleichs-Tool mit über 16.000 Daten aus 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in 40 Kategorien veröffentlichen zu können: „30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist fast überall die Rede von Unterschieden. Unser Ansatz war, stattdessen Gemeinsamkeiten in Ost und West zu finden! Was die Studierenden aus dieser fixen Idee gemacht haben, nötigt mir allergrößten Respekt ab. Und das Beste: Es macht wahnsinnig viel Spaß, sich durch das Deutschland-Doppel zu klicken und allerlei kuriose Daten-Doppel zu finden“, sagt Daniel Vogelsberg, Redaktionsleiter von MDR Wissen.

Die Beteiligten

Am Projekt beteiligt waren die Studierenden Linda Bachmann, Martin Brandt, Elena Burbach, Antonia Dittrich, Leonhard Eckwert, Thilko Gläßgen, Maximilian Hett, Julia Horn, Marvin Kalies, Berit Kruse, Maximilian Küstermann, Kim Maurus, Elena Riedlinger und Richard Schönjahn (Seminar "Innovationsprojekt" im Wintersemester 2019/20) sowie Kathrin Buchheim, Nico van Capelle, Maximilian Enderling, Paul Hildebrand, Michael Kees, Laura Klettke, David Muschenich, Catharina Straß und Laurie Stührenberg (Seminar "Formatentwicklung" im Sommersemester 2020).

Das Poster zum Projekt findet sich hier.

Die Mobilität in unserer Gesellschaft ist stetig gestiegen und verändert nicht nur, wie Menschen sich fortbewegen, sondern auch wie diese arbeiten und leben. Studierende des M.Sc. Journalismus nahmen den „Megatrend Mobilität“ im Sommersemester 2023 zum Anlass, um im Modul „Narrativität im Journalismus“ unter der Leitung von Professorin Cornelia Wolf multimediale Langformen mit dem Scrollytelling-Tool Shorthand zu produzieren.

Vier Geschichten zeigen nun ganz verschiedene Facetten der Mobilität. Die Multimedia-Storys handeln vom mobilen Leben digitaler Nomaden und traditioneller Schaustellerfamilien („Unterwegs zuhause“), von wenig sichtbarer, länderübergreifender Mobilität durch das strikte Abtreibungsgesetz in Polen („Nicht eine mehr“), dem Konflikt zwischen Straßenausbau und tierischen Lebensräumen („Ein (un)überwindbares Hindernis“) und den schlechten Rahmenbedingungen für Busfahrer:innen im Zeitalter der Mobilitätswende („Und wer fährt?“). Sie sind hier zu finden.

Die Bus-Recherche wurde zusätzlich von MDR Sachsen veröffentlicht: in den Beiträgen „ÖPNV in Sachsen: Kein Geld, kein Personal, keine Mobilitätswende“ und „Busfahrer in Leipzig: Leben im Takt des Fahrplans“).

In der Redaktion haben folgende Studierende mitgearbeitet: Ann-Marie Amthor, Jonas Armbruster, Marissa Boll, Alina Eckelmann, Tobias Ehrmeier, Annika Franz, Bojana Gajic, Elisa Göppert, Scott Heinrichs, Margareta Holzreiter, Hannah Jagemast, Svenja Jäger, Johanna Klima, Albert Lich, Leon Meckler, Dariush Movahedian, Charis Mündlein, Justus Niebling, Vojtech Podjukl, Yvonne Schmidt, Jakob Steiner, Naomi Stieglmaier und Friederike Streib.

Alle fünf bis zwölf Jahre verdoppelt sich das menschliche Wissen, Tendenz steigend. Durch Digitalisierung und Konnektivität verändert sich nicht nur die Möglichkeiten, uns zu bilden, sondern auch jene, Wissen zu konservieren. Masterstudierende des M.Sc. Journalismus nahmen den Megatrend Wissenskultur im Sommersemester 2021 zum Anlass, um im Modul „Narrativität im Journalismus“ unter der Leitung von Professorin Cornelia Wolf vier multimediale Langformen mit dem Scrollytelling-Tool „Shorthand“ zu produzieren. In „Träger des Wissens“ erzählen Studierende von verschiedenen Versuchen, das kulturelle Erbe der Menschheit zu archivieren. Wie die „Schule der Zukunft“ aussieht, wird am Beispiel eines Gymnasiums im Münsterland deutlich. Wie junge Sorben ihre bedrohte Sprache und Kultur pflegen, zeigt die Geschichte „Memes statt Tracht“. Und wie Push-Benachrichtigungen unseren Alltag beeinträchigen und wie wir mit der Informationsflut umgehen sollten, wird in „Digital am Limit“ thematisiert.

Die vier Geschichten sind hier zu finden:

https://mscjournalismus.shorthandstories.com/megatrend-wissenskultur/index.html

Weltweit leben immer mehr Menschen in Städten. Dieser Trend verändert Lebensräume, erfordert smarte Ideen für Zusammenleben und Mobilität und birgt Herausforderung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Studierende des M.Sc. Journalismus haben den Megatrend Urbanisierung im Sommersemester 2020 zum Anlass genommen, um im Modul „Narrativität im Journalismus“ unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelia Wolf vier multimediale Langformen mit dem Scrollytelling-Tool „Shorthand“ zu produzieren.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Mondlandung hat sich 2019 zum 50. Mal gejährt. Dieses Ereignis nahmen Masterstudierende des M. Sc. Journalismus im vergangenen Sommersemester zum Anlass, um im Modul "Narrativität im Journalismus" unter der Leitung von Professorin Cornelia Wolf multimediale Langformen mit dem Scrollytelling-Tool "Shorthand" zu produzieren. Drei Geschichten zeigen nun aktuelle Facetten der "Faszination Weltraum".

Die drei Multimedia-Storys handeln von Frauen in der Raumfahrt ("Aus dem Schatten"), dem Problem Weltraumschrott ("Zugemüllt") und davon, was Kinder und Jugendliche wissen sollten, wenn sie einmal die unendlichen Weiten des Alls erkunden möchten ("Traumberuf Astronaut*in"). Sie sind unter diesem LINK zu finden.

Recherchen, welche im Rahmen des Seminars „Recherchieren” entstanden sind, erscheinen im Leipziger Stadtmagazin „kreuzer” oder in überregionalen Medien.

Yvonne Schmidt, Marissa Boll, Svenja Jäger, Naomi Stieglmaier: Wenn Rechte am Einlass stehen. Eine Security-Firma mit Verbindungen ins rechtsextreme Milieu betreut Spiele beim Bundesligisten RB Leipzig. Der Verein hat davon offenbar lange keine Notiz genommen. (ZEIT Online vom 7.8.2023, Link)

Margareta Holzreiter, Dariush Movahedian, Friederike Streib: Ein behinderndes System. Selten gelingt Menschen mit Behinderungen der Übergang in sozialversicherungspflichtige Jobs – denn der Wechsel ist stark vom Engagement der Arbeitgeber abhängig (kreuzer 7/2023, PDF)

Alina Eckelmann, Elisa Göppert, Charis Mündlein: Keine Kommunikationshauptstadt. Chemnitz wird 2025 europäische Kulturhauptstadt – noch allerdings scheitern die Verantwortlichen daran, interessierte Kulturschaffende einzubinden (kreuzer 6/2023, PDF)

Hannah Bley, Henrike Freytag, Sebastian Gall, Greta Hey: WG gesucht? Wie zwei junge Immobilienunternehmer aus Leipzig die Not von Studierenden auf Wohnungssuche ausnutzen (ZEIT Campus 5/2022, Link, PDF)

Emma Mack, Chiara Raber, Lena Wensch: Frauenhäuser in Sachsen – So schwer finden bedrohte Frauen Schutz (Freie Presse vom 21.9.2022, Link)

Alexander Aßmann, Chiara Sterk, Laura Naumann, Oliver Riedel: Nicht warten, bis es zu spät ist: Das Erich-Zeigner-Haus arbeitet gegen Rechtsextremismus – in finanziell schwieriger Situation (kreuzer 8/2022, PDF)

Claudia Karmann, Antonia Weber, Lena Eggert, Jakob Schmidt: Rechtsextremismus in Leipzig: Wenn sich Neonazis auf dem Häusermarkt tummeln (ZEIT Online vom 23.6.2022, Link)

Shannon-Lee Bendig, Connor Endt, Alexander Nette, Teresa Wolny: Genug Zeit zum Sterben – Was Leipziger Krankenhäuser von der Palliativpflege lernen können (kreuzer 8/2021, PDF

Robert Putzbach, Till Oppermann, Vincent Ebneth, Kai Remen: Neonazis im Gym: Den rechten Haken kontern (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 4.7.2021, S. 35, Link)

Alexandra Ketterer, Marie Zinkann, Ann-Kathrin Leclère: „Exotische Abende” im Zoo Leipzig: Das schwere Erbe des Kolonialismus (taz vom 29.6.2021, S. 7, Link)

Mona Berner, Max Beuthner, Alexandra Hilpert, Elisabeth Winkler: „Stellen Sie sich nicht so an!” – Wer sich die Kosten einer privaten Psychotherapie erstatten lassen will, wird von den Krankenkassen abgewimmelt (DIE ZEIT vom 10.6.2021 sowie ZEIT Online vom 9.6.2021, Link)

Julia Bartsch, Katharina Forstmair, Katharina Lorch: Hilfe gesucht – In Sachsen mangelt es an Beratungsstellen für Sexarbeitende (kreuzer 6/2021, PDF)

Ann-Kathrin Lautenschläger, Marie Ries, Deborah Weber: Park den Wagen – Leipzig und seine Wagenbauplätze (kreuzer 5/2021, PDF)

Carla Grefe-Huge, Sophie Menner, Alina Schreiber, Sophia Voß: „Schwimmen lernen ist ein Menschenrecht” – Wo es beim Schwimmunterricht an Leipziger Grundschulen hakt (kreuzer 7/2020, PDF)

Inka Zimmermann, Leonhard Eckwert, Bastian Schröder, Rieke Wiemann: Alt im Vollzug – Der demografische Wandel erhöht den Druck auf Sachsens Gefängnisse (kreuzer 2/2020, PDF)