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Vor dem Hintergrund des noch nicht abgeschlossenen Verfahrens zur Besetzung der Professur „Medienwandel mit Schwerpunkt Buchkultur und digitale Publikationen“ gibt es mehrere Medienberichte zur Leipziger Buchwissenschaft. Zur Klarstellung: Die Forschung und Lehre zum Medium Buch sind seit 1994 ein zentraler Bestandteil des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig und bleiben dies auch in Zukunft.

Der Bereich wird nicht abgewickelt, sondern ganz im Gegenteil vor dem Hintergrund der Digitalisierung und des Mediennutzungsverhaltens zeitgemäß weiterentwickelt und so zukunftsfest gemacht. Diese Fortentwicklung schlägt sich auch in der Denomination der Professur als „Medienwandel mit Schwerpunkt Buchkultur und digitale Publikationen“ im Zuge der Nachfolgebesetzung von Prof. Dr. Siegfried Lokatis nieder. Da das Berufungsverfahren noch nicht beendet ist, kann sich aktuell zur Besetzung der Professur nicht geäußert werden.

Mit der Fortentwicklung wird vor allem dem Wandel des Mediums Buch und vergleichbarer Schrift- und Lesemedien im digitalen Zeitalter sowie der kulturellen und ökonomischen Bedeutung des Buchs im Verbund mit anderen Medien gesellschaftlicher Kommunikation Rechnung getragen. Darüber hinaus werden Innovationen in Produktion, Gestaltung und Distribution sowie Veränderungen bei Rezeption und Aneignung (z. B. Open Access, partizipative Produktionsformen, Digital Literacy) aus einer kommunikations- und medienwissenschaftlichen Perspektive beleuchtet. Mit dieser Weiterentwicklung der Professur wird sie zugleich stärker inhaltlich in das Institut sowie in das Forschungsprofil der Universität eingebunden. Damit wird der Bereich auch für Studierende und den wissenschaftlichen Nachwuchs attraktiver gemacht. Die Professur lehrt weiterhin in den Studiengängen Bachelor und Master Kommunikations- und Medienwissenschaft. 

Buchwissenschaft weiterhin eine von sieben Wahlpflichtmöglichkeiten

Einen eigenständigen Studiengang Buchwissenschaft gab es an der Universität Leipzig auch bisher nicht. Der buchwissenschaftliche Schwerpunkt war immer in das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft bzw. in die allgemeinen, breit aufgestellten Magister-, Bachelor- und Master-Studiengänge Kommunikations- und Medienwissenschaft integriert. Im Bachelor-Studiengang Kommunikations- und Medienwissenschaft ist und bleibt „Buchwissenschaft“ eine von sieben Wahlpflichtmöglichkeiten (neben Medienforschung, Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit, Medienkultur, Medienpädagogik und Kommunikationsmanagement.) Der Masterstudiengang Kommunikations- und Medienwissenschaft wird zum Wintersemester 2022/23 reformiert und die bisherigen drei Säulen zu drei neuen inhaltlichen Schwerpunkten weiterentwickelt, die besser der Nachfrage der Studierenden und beruflichen Schwerpunkten entsprechen. Die bisherige Säule „Historische Kommunikations-, Medien- und Buchwissenschaft“ war aufgrund des nahezu ausschließlichen historischen Bezugs und der Vernachlässigung des materiellen Wandels des Mediums durch die Digitalisierung nicht mehr ausreichend bei den Studierenden nachgefragt. Künftig erfolgt die Beschäftigung mit dem Medium Buch im Schwerpunkt „Medienbildung“, unter anderem speziell im „Forschungsmodul Buchkultur und digitale Publikationen“.