Personenprofil
Kurzprofil
Christian Kietzmann vertritt zurzeit die Professur für praktische Philosophie an der Universität Leipzig. Er studierte Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie und Linguistik in Leipzig, Berlin und Potsdam. Er war von 2008-2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Basel und promovierte dort mit einer Arbeit zur Handlungstheorie. Als Visiting Scholar besuchte er die Universitäten Pittsburgh (2010), Oxford (2017) und Chicago (2019). Von 2012-2014 forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des SMWK-Projekts „Die anthropologische Differenz“ an der Universität Leipzig. Von 2015-2017 vertrat er eine Akademische Ratsstelle an der Philipps-Universität Marburg/Lahn. Von 2018-2021 forschte er im Rahmen einer von der DFG geförderten „Eigenen Stelle“ an der Universität Erlangen und von 2021-2023 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-geförderten Projekt „Capacities and the Good“ an der Universität Erlangen.
Berufliche Laufbahn
- 04/2023 - 09/2024
Vertretung der W3-Professur für praktische Philosophie, Universität Leipzig - 04/2021 - 03/2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für praktische Philosophie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Förderung des Forschungsprojekts „Capacities and the Good“ durch die DFG) - 04/2018 - 03/2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für praktische Philosophie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Förderung einer „Eigenen Stelle“ durch die DFG) - 03/2019 - 06/2019
Visiting Senior Research Fellow am Department of Philosophy, University of Chicago (Gastgeber: James F. Conant) - 11/2017 - 03/2018
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für praktische Philosophie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - 11/2017
Visiting member of the Corpus Christi Centre for the Study of Greek and Roman Antiquity, University of Oxford (Gastgeberin: Ursula Coope) - 04/2015 - 09/2017
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Akademischer Rat) am Lehrstuhl für praktische Philosophie, Philipps-Universität Marburg (Vertretung der Assistenz) - 04/2012 - 12/2014
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie, Universität Leipzig (Förderung des Forschungsprojekts „Anthropologische Differenz“ durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur) - 09/2008 - 02/2012
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand) im ProDoc „Menschliches Leben“ am Philosophischen Seminar der Universität Basel (Förderung durch den Schweizer National-Fonds) - 01/2010 - 05/2010
Visiting Scholar am Department of Philosophy, University of Pittsburgh (Gastgeber: John H. McDowell)
Ausbildung
- 01/2015 - 09/2022
Habilitation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Titel der Habilitationsschrift: „Aristotelian Constitutivism“) - 09/2008 - 02/2012
Promotion, Universität Basel (Titel der Dissertationsschrift: „Vernünftiges Handeln“), Doktorand im ProDoc „Menschliches Leben“ am Philosophischen Seminar der Universität Basel (Förderung durch den Schweizer National-Fonds) - 04/2008 - 08/2008
Doktorand am Max-Weber-Kolleg für sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt (Förderung durch den Stifterverband für die deutsche Wissenschaft) - 09/2001 - 09/2007
Magister Artium, Universität Leipzig (Thema der Magisterarbeit: „Gründe und Ursachen im menschlichen Handeln“) nach dem Studium der Philosophie und Logik/Wissenschaftstheorie an den Universitäten Leipzig, Potsdam und HU Berlin
Gremien Mitgliedschaften
- seit 04/2018
Beiratsmitglied der Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie (ZEMO)
Die Schwerpunkte seiner Forschung liegen in der Handlungstheorie, der Theorie der Normativität, der Philosophie des Geistes (insbesondere Schlussfolgern, Überzeugungen) und der Philosophische Anthropologie. Darüber hinaus publiziert er zu Aristoteles und G.E.M. Anscombe. Seine philosophischen Interessen umfassen darüber hinaus die Sozialontologie, Platon, den Hellenismus, Kant, Hegel, Wittgenstein sowie die Oxforder Philosophie der Nachkriegszeit.
Zu seinen Veröffentlichungen zählt das Buch Handeln aus Gründen als praktisches Schliessen (Freiburg/Br.: Alber 2019) sowie zahlreiche Aufsätze in angesehenen Zeitschriften (u.a. Philosophy and Phenomenological Review, Australasian Journal of Philosophy, European Journal of Philosophy, Archiv für Geschichte der Philosophie, Zeitschrift für philosophische Forschung).
- Kietzmann, C.Anscombe’s and von Wright’s non-causalist response to Davidson’s challengePhilosophical Investigation. 2023. 46 (2). S. 240-263DOI: 10.1111/phin.12362
- Kietzmann, C.Practical knowledge and error in actionPhilosophy and Phenomenological Research. 2021. 103 (3). S. 586-606DOI: 10.1111/phpr.12732
- Kietzmann, C.Can realists reason with reasons?Philosophical Explorations. 2022. 25 (2). S. 159-169
- Kietzmann, C.Inference is not a processAustralasien Journal of Philosophy. 2022. 100 (3). S. 539-549
- Kietzmann, C.Handeln aus Gründen als praktisches SchließenFreiburg/München: Verlag Karl Alber. 2019ISBN: 978-3-495-48953-6
- Andere Stipendien/Forschungspreise: Visiting Scholar am Department of Philosophy, University of PittsburghDetails ansehenKietzmann, Christian (Institut für Philosophie)verliehen in 2010 durch University of Pittsburgh.
- Andere Stipendien/Forschungspreise: Visiting member of the Corpus Christi Centre for the Study of Greek and Roman Antiquity, University of OxfordDetails ansehenKietzmann, Christian (Institut für Philosophie)verliehen in 2017 durch University of Oxford.
- Andere Stipendien/Forschungspreise: Visiting Senior Research Fellow am Department of Philosophy, University of ChicagoDetails ansehenKietzmann, Christian (Institut für Philosophie)verliehen in 2019 durch University of Chicago.
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Einführung in die Praktische Philosophie
Die Vorlesung wird in ihrem ersten Teil einen Überblick über die verschiedenen Themen und Teilgebiete der praktischen Philosophie geben: Handlungstheorie, Metaethik, normative Ethik bzw. Moralphilosophie, politische Philosophie, Rechtsphilosophie, angewandte Ethik. Im zweiten Teil wird sie drei klassische Positionen der Moralphilosophie – John Stuart Mills Utilitarismus, Immanuel Kants Deontologische Ethik, Aristoteles’ Tugendethik – genauer vorstellen.
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Aristoteles: Nikomachische Ethik
Die Nikomachische Ethik ist eines der zentralen Bücher der philosophischen Tradition. Aristoteles will seinen Lesern dabei helfen, in reflektierter Weise die Frage zu beantworten, wie man sein Leben führen soll. Er geht von der Beobachtung aus, das jeder letztlich immer versucht, glücklich zu sein. Er fragt dann aber, worin dieses Glück, nach dem alle streben, eigentlich besteht. Literatur: Aristoteles: Nikomachische Ethik, Hamburg: Rowohlt.
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Georg Henrik von Wright: Varieties of Goodness
Das Wort „gut“ ist zentral in der praktischen Philosophie; und es hat erstaunlich viele verschiedene Bedeutungen. Einige Beispiele: Salbeitee ist gut gegen Halsschmerzen; Brombeeren schmecken gut; Picasso war ein guter Maler; Franz ist ein guter Mensch; es gibt nichts Gutes, außer man tut es; jeder, der handelt, strebt dabei nach einem Gut; das fühlt sich gut an.Literatur: Georg Henrik von Wright: The Varieties of Goodness, London: Routledge and Kegan Paul 1963.
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Sprache und Macht
Laut Max Weber bedeutet Macht "jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht". Wir werden im Seminar philosophische Texte zu den Themen Sprechakte, Macht und Herrschaft, Propaganda und Wahrheit, Identität, Geschlecht und Diskriminierung lesen. Ein Augenmerk soll auf sprachlichem Handeln im Kontext des Kriegs in der Ukraine liegen.