Theoretische und praktische Ansätze zu Entwicklungskommunikation und C4SC: Trends und Unterschiede zwischen westlichen Industrieländern im globalen Norden und Ländern des Globalen Südens

Zhanna Strizhak; Lyuba Boncheva; Mara Elena Itzel Coellar; Neele Löwenberg

Einleitung

Was bedeutet Entwicklung? Und was bedeutet Entwicklungskommunikation? Wie kann man sie von Communication for Social Change (C4SC) differenzieren? Dieses Dossier gibt dir die Antworten dieser Fragen und verschafft einen Überblick von C4SC. Nach einer Definition von relevanten Begriffen folgt die historische Perspektive, bei der die Entstehungsgeschichte dieses Zweiges der Entwicklungskommunikation erklärt wird. Danach werden anhand von Studien und Projekten die Unterschiede zwischen der C4SC in westlichen Industrieländern, im globalen Norden und in Ländern des Globalen Südens erklärt.

Begriffe

Um vollständig in das Thema eintauchen zu können, ist es wichtig, die relevantesten Definitionen kennenzulernen, welche in diesem Forschungsbereich häufig vorkommen. Die beiden zentralen Begriffe sind Development Communication oder Entwicklungskommunikation (EK) und Communication for Social Change (C4SC) oder Kommunikation für sozialen Wandel. Das traditionelle Verständnis der Rolle der Entwicklungskommunikation zielt hauptsächlich darauf ab, das individuelle Handeln zu ändern, um Menschen davon zu überzeugen, ihr Wissen zu erweitern und ihre Verhaltensweisen zu ändern (vgl. Gray-Felder & Deane, 1999, S.8). Die EK setzt sich mit der Frage, „inwieweit ist es möglich soziale, politische und wirtschaftliche Veränderungen durch den Einsatz von Kommunikation und Medien zu erwirken und zu beschleunigen“ (Hamidi & Möglich, 2019, S. 3) auseinander.  Die Entwicklungskommunikation strebt allgemein eine Verbesserung der Lebensqualität, bzw. an eine positive und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft an. 

Kommunikation für den sozialen Wandel hingegen wird als ein Prozess des öffentlichen und privaten Dialogs verstanden, durch den Menschen definieren, wer sie sind, was sie wollen und wie sie ihre Ziele erreichen können.  Dies stellt die Prinzipien der Toleranz, Selbstbestimmung, sozialen Gerechtigkeit und aktiven Teilhabe für alle in den Mittelpunkt. (vgl. Gray-Felder & Deane, 1999. S.8). C4SC „[...] legt den Fokus auf soziale Determinanten von Entwicklung, um eine Veränderung der Machtverteilung in sozialen und politischen Institutionen zu erreichen und dadurch Marginalisierte zu ermächtigen“ (Tufte, 2017, zitiert nach Hamidi & Möglich, 2019, S.7).

Die Kommunikation in einer Organisation kann als vertikal und horizontal eingestuft werden. Die vertikale Kommunikation ist hierarchisch strukturiert und findet zwischen allen Ebenen einer Organisation statt.  Zur Vertikalen Kommunikation gehören die Top-down (engl. von oben nach unten) und Bottom-up (engl. von unten nach oben) Kommunikationsprozesse. Die Top-down-Kommunikation ist zentral gesteuert und es besteht in der Regel eine hierarchische Ungleichheit der Macht- und Wissensverteilung vom Vorgesetzten zu den Untergebenen. Themen und Inhalte beziehen sich in erster Linie auf die Ziele und Zwecke einer Organisation. Die Bottom-up-Kommunikation läuft andersrum vom Untergebenen zum Vorgesetzten ab und ist auf die sozialen Bedürfnisse zwischenmenschlicher Kommunikation gerichtet (vgl. Schade & Neuer, 2016, S.7). Die Ziele werden auf den unteren Ebenen der Organisationshierarchie festgelegt und dann schrittweise auf höheren Ebenen in den Rahmen der globalen Ziele und Strategien integriert (vgl. Top-down and Bottom-up planning as an important aspect in EPM. (o. J.). Horizontale Kommunikation bezieht sich auf die Kommunikation zwischen Kooperatoren auf derselben Ebene der Tätigkeit mit dem Ziel, die Gesamtaktivität der Beschäftigten zu erhöhen. Dies trägt zu einem effektiveren Funktionieren des gesamten Systems bei (vgl. Terzić, 2018, S. 4).

Nach Simpsons Definition, zielt die Participatory development communication (PDC) oder partizipative Entwicklungskommunikation auf die Transformation der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Strukturen, die zur Fortsetzung von Armut und Ungleichheit beitragen, indem sie die Gemeinschaft aktiv in den Entwicklungsprozess einbeziehen (vgl. Simpson, 2015, S.2). PDC-Ansätze sollten auch den egalitären Dialog oder die horizontale Kommunikation zwischen den Teilnehmern fördern. Das bedeutet, dass im Rahmen eines PDC-Ansatzes alle Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, unabhängig von ihrem jeweiligen Status oder ihrer Rolle auf gleicher Ebene zu kommunizieren (vgl. Simpson, 2015, S.2). Das Recht der Menschen, sich zu beteiligen und gehört zu werden, steht im Zentrum der partizipativen Entwicklung, und dies wird durch Empowerment erreicht.

„Empowerment is a process through which people gain control over their lives and can make decisions to improve their existing state” (Ketan, 2005, S.30). Empowerment Communication beginnt oft in kleinen Gruppen auf lokaler Ebene, wenn sich Einzelpersonen für soziale Veränderungen organisieren, um Ziele zu erreichen, die sie als Einzelpersonen nicht erreichen können.

Besondere Aufmerksamkeit richtet C4SC auf die Begriffe globaler Süden und globaler Norden. Die Einteilung in Nord und Süd hat sowohl eine geographische Bedeutung als auch einen direkten Bezug auf Entwicklung und Wohlstand der Länder. Mit Ausnahme von Australien und Neuseeland befinden sich fast alle Industrieländer auf der Nordhalbkugel. Die ärmeren Entwicklungsländer befinden sich hauptsächlich in tropischen Regionen und auf der südlichen Hemisphäre. Beim Ländervergleich werden gesellschaftliche, politische und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Zu den relevantesten Themen beim Länderranking gehören Migration, soziale Diversität, Arbeitslosigkeit, Umwelt, Gendergerechtigkeit, Gesundheit und Armut. 

Grundlegende Konzepte der Gemeinschaftsbildung (Community Education) besteht aus Bildungsaktivitäten, die durchgeführt werden, um das menschliche Bewusstsein darauf vorzubereiten, sein Potenzial und die Umgebung zu verstehen und es für den Wohlstand der Gesellschaft optimal zu nutzen. Gemeinschaftsbildung schafft Respekt, unterstützt eine aktive Bürgerschaft, kämpft gegen Armut und lehrt Demokratie (vgl.  Saepudin & Mulyono, 2019, S. 68 zitiert nach Community education & social change, 2008, S. 6).

Gemeinschaftliches Engagement (Community engagement) ist der Prozess, durch den gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen eine langfristige Beziehung zur kollektiven Vision zum Nutzen der Gemeinschaft aufbauen. Es geht in erster Linie um die Praxis, Gemeinschaften durch Empowerment zu einem besseren Wandel zu bewegen. Die Organisation Center for Disease Control and Prevention (CDC) definiert das Engagement der Gemeinschaft als:

The process of working collaboratively with and through groups of people affiliated by geographic proximity, special interest, or similar situations to address issues affecting the well-being of those people. It is a powerful vehicle for bringing about environmental and behavioral changes that will improve the health of the community and its members. (Walker 2014, S.1, zitiert nach CDC, 2011, S. 3).

Crossword (Kreuzworträtsel, Zhanna Strizhak, 2020)

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Historische Perspektive

Communication for social change (C4SC) ist ein Kommunikationsmodell der Entwicklungskommunikationsforschung, das nach sozialem Wandel in Communities mithilfe von partizipativer Kommunikation strebt (vgl. Figueroa, 2002, S. iii). Um die Entstehung von C4SC möglichst nachvollziehbar zu erklären, wird erstens auf den verschiedenen Modellen der Entwicklungskommunikation und zweitens auf die sechs Entwicklungskommunikationsschulen eingegangen.

Entwicklungskommunikation: Paradigmen 

Modernisierungstheorie (1950er)
Das erste hier vorgestellte Paradigma ist dieses der Modernisierungstheorie. Es dominierte in akademischen Kreisen zwischen 1945 und 1965. Die Modernisierungstheorie fokussierte sich auf die Vermittlung von Wissen und Methodologien vom Globalen Norden auf dem globalen Süden. Dadurch sollten Communities „modernisiert“ werden. Unter Entwicklung wurde „ökonomischer Progress“ verstanden (vgl. Servaes & Malikhao, 2009, S. 2). Die Kommunikationsprozesse verfolgten ein Top-Down-Kommunikationsmodell (vgl. Jenatsch & Bauer, 2016, S. 28). Das Paradigma wurde kritisiert, weil durch das Top-Down-Modell eine Art kultureller Imperialismus ausgeübt wurde, der nicht zu der erzielten Entwicklung beitragen konnte (vgl. Jenatsch & Bauer, 2016, S. 28). 

Dependenztheorie (1970er und 80er)
In Latein Amerika wurde für ein neues Modell plädiert, das die sozioökonomische Lage des globalen Südens mit einbezieht und in dem ein Bottom-Up-Kommunikationsmodell eingesetzt wird. So wurde das dependenztheoretische Paradigma geboren. Obwohl es diesem Paradigma gelungen ist, Gründe für die Unterentwicklung zu erkennen und zu benennen, wurden keine Alternativen vorgeschlagen, wie dem Globalen Süden geholfen werden kann (vgl. Servaes & Malikhao, 2009, S. 10).

Paulo Freire und Horizontale Kommunikation (1980er) 
Paulo Freire argumentierte, dass die Situation im globalen Süden nur dann verbessert werden kann, wenn horizontale Kommunikation eingesetzt wird und Dialoge geführt werden. So fasste er seine Position zusammen: “Communication should not reproduce power, but rather it should become an instrument for social change. It must be horizontal, participatory and people-oriented” (Jenatsch & Bauer, 2016, S. 28). 

Communication for Social Change (C4SC)
Die horizontale Kommunikation ist zentral für das Communication for Social Change Modell. C4SC stützt sich auch auf anderen Theorien, die seit Anfang 1960er datieren. In dem Kern von C4SC steht die These, dass partizipative, Menschen-zentrierte und dialogische Kommunikationsmitteln eingesetzt werden müssen, um Communities bei ihrer Entwicklung zu unterstützen (vgl. Figueroa, 2002, S. iii).

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(Lyuba Boncheva, Canva, 2020)

Die sechs wissenschaftlichen Schulen

Aber wie hat sich die Entwicklungskommunikation entwickelt? Welche wissenschaftlichen Schulen hatten dabei eine prägende Rolle? Im Folgenden werden die sechs relevanten Schulen vorgestellt.

1. Latin American School
Wann: 1940er
ForscherInnen: Luis Ramiro Beltrán, Juan Díaz Bordenave, Paulo Freire
Was: Die Latin American School erzielte, Communities ökonomisch und sozial zu ermächtigen, anständige und gesunde Leben zu führen (vgl. Manyozo, 2006, S. 81). Um dieses Ziel zu erreichen wurden Radio- und Fernsehbeiträge im Format „entertainment education“ eingesetzt (vgl. Manyozo, 2006, S. 82). 

2. Bretton Woods School
Wann:
1950er
ForscherInnen: Everett Rogers, Daniel Lerner, Wilbur Schramm
Was: Die Bretton Woods School verfolgte ein Top-Down-Kommunikationsmodell. Obwohl die Förderungsgelder für den Projekten dieser wissenschaftlichen Schule erhöht wurden, haben sich viele der Entwicklungsprojekten als Misserfolge erwiesen.  Aus diesem Grund wurde die Top-Down-Strategie kritisch reflektiert (vgl. Manyozo, 2006, S. 80).

3. Los Baños School
Wann:
1950er
ForscherInnen: Felix Librero, Alexander Flor, Ely Gomez 
Was: Zeil der Los Baños School war es, Communities mithilfe von ausgestrahlten Beiträgen zu unterstützen. Der Fokus dabei fiel auf agricultural development communication: Möglichkeiten, den FarmerInnen zu unterstützen (vgl. Manyozo, 2006, S. 82).

4. The African School 
Wann:
1960er
ForscherInnen: Penina Mlama, Christopher Kamlongera, Zakes Mda
Was: Innerhalb der African School wurde durch lokale Radiobeiträge und Theater (Theatre for development) versucht, Communities zu helfen.  Dabei verfolgte man das Ziel, Wissen über Gesundheit und Landwirtschaft zu vermitteln (vgl. Manyozo, 2006, S.81).

5. The Indian School
Wann:
1970er
ForscherInnen: Mehra Masani, George Verghese Keval Kumar, Joseph Velacherry
Was: Radio, Fernsehen und Journalismus wurden von der Indian School eingesetzt, mit dem Ziel der Entwicklung der Communities (vgl. Manyozo, 2006, S.81) 

6. Post-Freire School: Participatory Development Communication School 
Wann:
> 1980er
ForscherInnen, Institutionen: UPLB College of Development Communication, World Bank
Was: In dieser Schule wurde das Konzept von “Communication for social change” entworfen. Durch Kommunikation wurde versucht, Communities zu unterstützen, indem mit ihnen in direkten Kontakt getreten wurde und die Communities aktiv am Dialog teilnehmen sollten. Verwendeten Kommunikationsmitteln waren Theater, Journalismus und Radiobeiträge (vgl. Manyozo, 2006, S. 79).

 

Möchtest Du mehr über die Geschichte der Entwicklungskommunikation lernen?

Mehr Informationen findest Du in folgendem Interview mit Prof. Linje Manyozo (Entwicklungskommunikation C4SC, 2020a) sowie in folgendem Interview mit Professor Thomas Tufte
(Entwicklungskommunikation C4SC, 2020b).

Full Interview with Prof Linje Manyozo

Interview mit Prof. Linje Manyozo:

Full Interview with Professor Thomas Tufte

Interview mit Prof. Thomas Tufte:

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Hier findest Du eine Liste mit wichtigen Autoren zum Weiterlesen, sowie relevante Stichwörter.

 

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(Lyuba Boncheva, Canva, 2020)

Projekte im Bereich der Entwicklungskommunikation und C4SC

Im folgenden Abschnitt werden zwei verschiedene Projekte vorgestellt, die einen C4SC- und EK-Ansatz verwenden, eines aus dem globalen Süden und eines aus dem globalen Norden.

Projekt des globalen Südens: 2007 Electoral Assistance Programme, Kenya. Using media and communication to encourage an informed electorate

Das Wahlunterstützungsprogramm 2007 verfolgte mehrere Ziele: dem kenianischen Volk eine Stimme zu geben, sein Bewusstsein für seine Rechte zu schärfen, ihm dabei zu helfen, politische Prozesse zu verstehen und selbständig politische Entscheidungen zu treffen, und es letztendlich auf die Wahlen von 2007 vorzubereiten (vgl. UNDP, 2009, S. 28). Partnerinstitutionen des UNDP1 entwickelten eine Medienstrategie, die auf der einen Seite die Sensibilisierung des lokalen und nationalen Bewusstseins über verschiedene Medien und Aufrufe zur Debatte in Angriff nahm und auf der anderen Seite Rechenschaftspflicht von der Regierung und den politischen Parteien forderte (vgl. ebd.).
 

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Gichigi, A. (o. D.) [Fotografie]. Strengthening the Electoral Processes in Kenya

Partizipatorische Entwicklungskommunikation wurde in diesem Projekt anlehnend an Simpsons Definition eingesetzt (vgl. Simpson, 2015, S.2). Die Communitys engagierten sich für einen Wandel in ihren Entwicklungsprozessen und es wurden Dialogräume eröffnet, in denen alle Menschen ihre Probleme diskutieren, mit Politikern sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen konnten (vgl. UNDP, 2009, S. 28).  Ein zweiter Baustein war Community Education: Medienfachleute wurden geschult, um sich auf faire und unparteiische Weise auf die Themen zu konzentrieren und daraufhin Wähler aufklären zu können (vgl. UNDP, 2009, S. 28). Es wurden zu diesem Zweck über vierhundert interaktive Radio- und Fernsehprogramme produziert, über zweihundert Dokumentationen2 gedreht und Interviews mit unterschiedlichen Politikern durchgeführt, und alles wurde auf verschiedenen nationalen und lokalen Sendern ausgestrahlt3. So wurde Complementary Media eingeführt um die Kenianische Wählerschaft zu bilden.

Als letzte strukturelle Komponente dieses Projekts war Media Monitoring vorgesehen: Medienexperten wurden beauftragt, über die Durchführung und Einhaltung der Kampagne, über ethnisch motivierten „hate speech“ und über den Einfluss, den die politisch kontrollierten Medien auf die nationalen Unruhen hatten, zu berichten (vgl. UNDP, 2009, S. 28). Der (Miss)erfolg dieses Projekts zeigte sich schnell: die Wahlen wurden von politisch motivierter Gewalt geprägt4. Zu den positiven Ergebnisse zählen die Folgenden: Die durch das Projekt eröffneten Kanäle gaben vielen Menschen eine Stimme, ermöglichten politische Debatten auch für die Marginalisierten, und inspirierten die Kenianer, eine „Scorecard“ über die Aktivitäten der Regierung und Politiker zu führen (vgl. UNDP, 2009, S. 29). Die UNDP schlussfolgerte daraufhin, dass die Medienanalyse und -überwachung in fragilen politischen Kontexten unbedingt bis in die Nachwahl-Phase ausgedehnt werden sollte (vgl. ebd.).

Projekt des globalen Nordens: Kijk De Wijk - Look my neighborhood Projekt

Das folgende Projekt war stark auf Seefhoek konzentriert, ein kleines und benachteiligtes Gebiet in Antwerpen, Belgien. Mehrere soziale Organisationen5 der Umgebung beantragten Finanzierung für das Kijk de Wijk Projekt (KdW) mit dem doppelten Ziel der Medienschulung der Bewohner Seefhoeks sowie der Verbesserung und wiederherstellung des Images dieses Gebiets (vgl. Carpentier, 2008, S. 365). Die Umsetzungstrategie dieses Projektes wird von den Autoren (vgl. ebd.) zur EK zugeordnet.  

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Ziele des KdW-Projekts, Mara Coellar, 2020. Übersetzung ins Deutsche (vgl. Nico Carpentier, 2008, S. 366)

Die Abbildung erläutert die beiden Hauptziele im Detail. Die Struktur des KdW-Projekts wurde mithilfe einer Umsetzungstrategie zweier Komponenten gebildet: zum einen „Partizipation und Empowerment, die auf den gesellschaftlichen Wandel ausgerichtet sind” und zum anderen „Mediensynergie ohne Medienzentralisierung” (vgl. Carpentier, 2008, S. 366). Der partizipatorische Ansatz wurde durch verschiedene Medien- und Kunst-Workshops durchgesetzt. Menschen aller Altersgruppen erhielten die Möglichkeit, in einem Fernsehstudio zu arbeiten, Inhalte zu bearbeiten und zu produzieren, in denen sie sich selbst und ihre Gemeinschaft darstellten. Das Ziel bestand darin, sie im Umgang mit den Medien zu schulen, sie aber auch dazu ermächtigen (oder empowern), ein neues Seefhoek zu porträtieren in dem sie z.B. Medienproduktionen selber produzierten. In einer lokalen Radiosendung, einer Kunstausstellung und der neuen Website Seefhoeks wurden die Ergebnisse ausgestrahlt und ausgestellt, wodurch der soziale Wandel innerhalb der Gemeinde gefördert wurde. Mediensynergie bezieht sich auf die Verwendung von Mischmedien bei der Darstellung einer gemeinsamen Bedeutung (vgl. Carpentier, 2008, S. 367). Die verschiedenen Medienträger, die an diesem Projekt teilnahmen6, stärkten das Projekt; der Einsatz von Mischmedien hielt die individuellen Medienträger davon fern, das Projekt und seine Bedeutung zu monopolisieren oder dominieren (Medienzentralisierung) (vgl. ebd.).

Diese Struktur war für das KdW-Projekt sehr relevant, da sie dazu beitrug, eine Community aufzugreifen und ihr die (medientechnologischen) Grundlagen gab, ihre Probleme zu diskutieren und sich auf Ziele für das Wohlergehen aller zu konzentrieren. Das von den Organisationen ermöglichte Netzwerk und die Mischmedien führten Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Problemen zusammen, wodurch die lokale Demokratie in Seefhoeks verfestigt wurde (vgl. Carpentier, 2008, S. 367-369).

Studien und Fallstudien 

Ein Beispiel einer Studie zur Wirkung der gezielten Einsetzung von Kommunikation sowie Fallstudien sind Inhalt des folgenden Abschnittes. Projekte im Bereich der C4SC und ENtwicklungskommunikation liefert auch Forschenden interessante Aspekte, sie aus wissenschaftlicher Sicht zu reflektieren. Studien können dazu beitragen, auf Erfolge oder Misserfolge von verschiedenen Projekten einzugehen und diese gegebenenfalls anhand von Forschungswissen zu erklären.

The Passing of traditional society- Modernization Theory
Eine der ersten und bekanntesten Studien zur Entwicklungskommunikation beschreibt Daniel Lerner in seinem Buch “The passing of traditional society-modernizing the middle East”.  Der Wissenschaftler Hemant Shah reflektiert in seinem Buch “The Production of Modernization: Daniel Lerner, Mass Media and the Passing of traditional Society” mit Lerners Beitrag zur Modernization Theory. Die Studie basierte auf rund 300 Umfragen bei 1600 Befragten aus Ägypten, Iran, Jordan, Libanon, Türkei und Syrien in den Jahren 1950 und 1951 (vgl. Shah, 2011, S. 3). Die 117 Fragen beinhalten vielfältige Themen wie die Art der Lebensumstände oder das Nutzungsverhalten von Massenmedien (vgl. ebd.). Lerner wertete die Ergebnisse der Studie aus und unterteilte die Befragten statistisch in traditionell, transitional und modern (vgl. ebd.).

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Übersicht Einteilung nach Lerner, vgl. Shah 2011, Neele Löwenberg, Canva 2020

Laut Lerner halten “traditionelle” Menschen an “veralteten” Lebensweisen fest während sich “transitionale” in der Entwicklungsphase zu “modernen” Menschen befinden (vgl. ebd.). Diese Einteilung beruht auf Lerners “theory of nation building” (vgl. Shah, 2011, S. 4), nach der jedes “traditionelle” Land, unter der Adoption moderner Lebensweisen, sich zu einem “modernen” entwickeln kann und sollte (vgl. ebd.). Massenmedien beeinflussen laut Lerner die Entwicklung positiv, da dort vermittelte Werte die Denkweisen der “traditionellen” Menschen beeinflussen und somit einen Wandel herbeiführen (vgl. ebd.). Sein Ansatz bot eine Kontraposition zu dem biologischen Rassismus, nach welchem bestimmte Menschen anderen biologisch überlegen sind (vgl. ebd.).

Lerners Theorie lieferte einen ersten Ansatz im Feld der Erkenntnis der Bedeutung von Kommunikation.  Seine Thesen werden allerdings kritisiert und unter anderem als praktisch nicht umsetzbar und als zu optimistisch eingeschätzt (vgl. ebd.). Die Theorie vereinfacht komplexe soziale Umstände und Shahs zentraler Kritikpunkt an Lerners Theorie ist ihr rassistischer Aspekt (vgl. ebd.). Außerdem weist er auf die politischen Umstände der Zeit hin, denn die Studie wurde im Zeichen des kalten Krieges von amerikanischer Seite aufgrund politischer Intentionen initiiert (vgl. Shah, 2011, S. 3). Die Modernization theory zielt darauf ab, kulturelle und soziale Einstellungen zu verändern und sie durch andere zu ersetzen. Diese Herangehensweise wird deshalb als sehr problematisch eingestuft.

Sonagachi Projekt

Die Fallstudie “Sonagachi Project- A Case-Study set in India” von Satarupa Dasgupta beschäftigt sich mit dem sogenannten Sonagachi Projekt, welches im Jahr 1991 startete (vgl. Dasgupta, 2009, S. 160). Die Wissenschaftlerin beleuchtet dieses in ihrem Artikel im Buch “Development Communication. reframing the role of media” unter dem Aspekt verschiedener Modelle. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Initiative zur Aufklärung über den HIV-Virus (vgl. Dasgupta, 2009, S.159). Es sollte ursprünglich in Sonagachi, einem berühmten Rotlichtbezirk stattfinden, wurde aber stattdessen in Kolkata durchgeführt (ebd.). Initiatoren war eine lokale Gruppe, das national healthcare research institute und später der West Bengal Aids prevention council (vgl. Dasgupta, 2009, S. 160). Das Interventionsprogramm richtete sich speziell an SexarbeiterInnen, welche in Gruppenworkshops mit dem Thema in Berührung kamen. Das Sonagachi Projekt war aus zweierlei Gründen erfolgreich. Laut UNAIDS sowie NACO konnte ein Rückgang der HIV-Infektionen festgestellt werden (vgl. ebd.). Eine weitere Auswirkung war der Zusammenschluss der SexarbeiterInnen, welche sich für ihre Rechte und bessere Lebensbedingungen einsetzten. Ziel war eine Veränderung des gesellschaftlichen Bildes ihres Berufes sowie eine bessere gesundheitliche und soziale Versorgung. (vgl. Dasgupta, 2009, S. 172). Das Projekt wurde extern initiiert, aber von den SexarbeiterInnen fortgeführt (vgl. ebd.). 

Dasgupta analysiert das Sonagachi Projekt unter anderem nach dem Aspekt der Modernization Theory und der Empowerment-Kommunikation. Erkenntnisse von ihr waren, dass das Projekt nicht versuchte Einstellungen der Betroffenen zu verändern (vgl. Dasgupta, 2009, S. 166). Die Modernization Theory trifft aus diesem Grund im Falle des Projektes nicht zu (vgl. ebd.). Stattdessen sieht sie das Sonagachi- Projekt als Modell für erfolgreiche Empowerment-Kommunikation. Die Partizipation basierte Kommunikation orientierte sich an drei Stufen der Gemeinschaft, Gruppe und Individuum. (vgl. Dasgupta, 2009, S. 161)

Auf Ebene der Gemeinschaft wurde HIV als Problem für die gesamte lokale Community betont (vgl. ebd.). Auf Gruppenebene wurden SexarbeiterInnen zu InformantInnen über HIV-Prävention weitergebildet und auf Ebene des Individuums wirkten die InformantInnen als Vorbilder für andere Kollegen (vgl. Dasgupta, 2009, 162).

Das Projekt orientierte sich an den Bedürfnissen der Betroffenen und die Kommunikation lief direkt über sie, statt über Meinungsführer, was eine Besonderheit des Projektes darstellt (vgl. Dasgupta, 2009, S. 164). Das Sonagachi- Projekt kann der Communication for Social Change zugeordnet werden7.

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Protesting sex workers, Bikas Das/AP

Fridays for Future

Ein aktuelles Beispiel für Communication for Social Change ist die Fridays for Future Bewegung.  Fridays for Future kennzeichnet das aktive Kommunizieren Klima- und Umweltthemen. Besonders macht diese Bewegung das junge Alter der AktivistInnen. Der Soziologe Dieter Rucht beleuchtet in seinem Artikel Jugend auf der Straße- Fridays for Future und die Generationenfrage” die Thematik der Jugendbewegungen in Deutschland.

Zentraler Fokus seiner Argumentation liegt auf der Problematik des Generationenkonfliktes, welcher sich besonders durch die unterschiedlichen (politischen) Ansichten von Jugendlichen im Gegensatz zu älteren Teilen der Bevölkerung auszeichnet. Laut Rucht ist hervorzuheben, dass besondere äußere Faktoren, wie Krieg, die Entstehung politischer Jugendbewegungen Bewegungen hervorrufen können (vgl. Rucht, 2019, S. 7). Solche Einflüsse betreffen oftmals aber alle Generationen, weshalb die Beschränkung der medialen Berichterstattung auf das Involvement nur einer Generation kontraproduktiv wirken kann (vgl. ebd.). Rucht zählt Fridays for Future als Generationenkonflikt, betont aber, dass die Bewegung teilweise auch generationenübergreifend wirkt (vgl. ebd.). Außerdem kritisiert er die Darstellung Fridays for Future als Aktivität einer gesamten Generation, da auch viele Jugendliche inaktiv und kein Teil der Bewegung sind (vgl. Rucht, 2019, S. 8).

Dieter Rucht schafft mit dieser kurzen Analyse ein komplexes Thema anzusprechen und die aktuelle Auffassung von Fridays for Future einzuordnen. Die AktivistInnen kommunizieren selbst im Stil der Bottom-Up-Kommunikation ihre Interessen. Im Gegensatz zur Top-Down-Kommunikation, gibt es hier also keine äußeren Einflüsse und Aktionen werden von den Betroffenen selbst initiiert. Durch ihre erfolgreiche Kommunikation gewinnen sie an medialer, gesellschaftlicher sowie politischer Aufmerksamkeit und bewirken somit langfristig möglicherweise gesellschaftlichen Wandel.

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Sex workers demonstration, Dibyangshu Sarkar/AFP/Getty Images

Fazit

Die Idee, Kommunikation einzusetzen, mit der Intention die Gesellschaft zu beeinflussen, ist keine neuartige Erfindung. Entwicklungskommunikation wird seit vielen Jahren durchgeführt und entwickelte sich über die Jahre immer weiter. Der Begriff der C4SC, als bisher weniger bekannte Praxis, sollte in diesem Dossier näher erläutert werden. Diese Art der Kommunikation kann helfen, Leben zu beeinflussen und soziale Entwicklung zu fördern. Auch wenn beide Praktiken, C4SC und EK, oftmals ähnliche Intentionen zugrunde liegen, ist es wichtig zu betonen, dass zwischen Entwicklungskommunikation und C4SC entscheidende Unterschiede vorliegen, welche im Dossier erläutert wurden. Es wurde versucht eine Antwort auf die Frage zu liefern, was die Communication for Social Change ausmacht. Ein Rückblick auf die Unterschiede zwischen den Projekten aus dem globalen Norden und Süden verdeutlicht noch einmal den Unterschied zwischen deren Thematik. Jedoch sind die Ziele aller Projekte darauf ausgerichtet, das Leben der Menschen zu verbessern, und mit den C4SC- und EK-Strategien zeigt sich, dass sie ihnen näher kommen.  

Durch Klärung von Begriffen, mithilfe eines historischen Abrisses und der Bereitstellung von Beispielen von Projekten und Studien wurde versucht ein generelles Verständnis über die C4SC und ihre Methoden und Praktiken herzustellen.
 

1  Dazu zählten die Kenyan National Commission on Human Rights und das Media Council.
2  Viele der Dokumentarfilme wurden in verschiedenen Sprachen ausgestrahlt.
3  Eine der wichtigsten Fernsehsendungen war die Louis Oteieno Live on the Road Show, die jede Woche live aus einer anderen Stadt übertragen wurde.
4  Die Gewalt entstand, weil die Öffentlichkeit glaubte, die Wahlergebnisse seien manipuliert worden.
5  Diese Organisationen sind: Radio Centraal (in Antwerp), Het Oude Badhuis, Brandpunt 23, Kzinix, Het Noordelijk Halfrond, PSC, AMAS und Grote Goesting. Das Projekt wurde von dem Social Impulse Fund finanziert.
 Einige dieser Medien waren das „Radio Centraal“ in Antwerpen, drei lokale Zeitungen und die Website die mithilfe der Bewohner Seefhoeks entworfen wurde.
7  Mehr Informationen: https://www.who.int/hiv/topics/vct/sw_toolkit/sonagachi_operationalizing_copy_1.pdf?ua=1Sex workers march for rights and Aids awareness in Kolkata – in pictures

Literaturverzeichnis

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  • Chitnis, K. S. (2005). Communication for Empowerment and Participatory Development: A Social Model of Health in Jamkhed, India. Community education & social change (2008). Qualitative research exploring the current nature of community education in Donegal. Online unter: www.donegalvec.ie/documents/english/ COMMUNITY-EDUCATION.pdf
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    Zuletzt abgerufen am: 22.09.2020.

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