Nachricht vom

In einem Pilotprojekt zum neuen Forschungsfeld "Business Models for Communications" von Professor Zerfaß wird ab Juni 2021 der Nutzwert von Geschäftsmodellen für Kommunikationsabteilungen am Beispiel der Fraunhofer-Gesellschaft untersucht. In einem mehrstufigen Prozess wird der „Fraunhofer-Kommunikationskompass“ die Geschäftsmodelle der Kommunikationseinheiten in den 75 Instituten und Forschungseinrichtungen sowie der Hauptabteilung Kommunikation der Fraunhofer-Gesellschaft analysieren. Ziel ist es, typische Business-Modelle für Kommunikation in einem kompetitiven Wettbewerbsumfeld zu identifizieren und Best-Practices für einzelne Ausprägungen zu erkennen.

In praktischer Hinsicht werden neue Möglichkeiten für den bereits intensiv gelebten Erfahrungsaustausch sowie die strategische Zusammenarbeit innerhalb der Kommunikations-Community von Fraunhofer geschaffen, die über 450 engagierte Mitarbeiter/-innen an über 100 Standorten umfasst. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. In derzeit 75 Instituten und Forschungseinrichtungen erarbeiten rund 29.000 Mitarbeiter/-innen ein jährliches Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro. 

In wissenschaftlicher Perspektive bietet das Innovationsprojekt, an dem neben der Universität Leipzig und der Fraunhofer-Gesellschaft auch die Unternehmensberatung für Kommunikation Lautenbach Sass aus Frankfurt am Main beteiligt ist, die Möglichkeit zur Validierung eines theoretischen Konstrukts, der "Leipzig Business Model Architecture für Communications", und des darauf aufbauenden empirischen Instrumentariums. 

Ein Geschäftsmodell für eine Kommunikationsabteilung beschreibt das Grundprinzip, wie und mit welchen Ressourcen eine solche Einheit arbeitet, welche Leistungen sie erbringt, wie sie Werte für eine Organisation schafft und wie diese Wertschöpfung erfasst wird (Zerfaß et al., 2021). Aufbauend auf der bisherigen Forschung zur Steuerung von Kommunikation, zur Wertschöpfung und zu Geschäftsmodellen wurde die "Leipzig Business Model Architecture for Communications" entwickelt, mit dessen Hilfe sich Kommunikationsabteilungen analysieren und weiterentwickeln lassen. Neben dem Pilotprojekt mit der Fraunhofer-Gesellschaft wurde mit der RSM Rotterdam School of Management - Erasmus University ein Konzept zur Vermittlung dieses Ansatzes in der internationalen Executive Education entwickelt. In die grundständige akademische Lehre an der Universität Leipzig werden die Erkenntnisse ab Winter 2021 eingebracht. Ebenso sind weiterführende Forschungsprojekte in Planung.