Der Mitteldeutsche Rundfunk betreibt seit Januar 2020 die Community „MDR fragt“, deren Mitglieder etwa einmal pro Woche zu aktuellen Themen befragt werden. Schon kurz nach dem Start hatte die Community 12.000 Mitglieder, nun liegt die Zahl bereits bei 63.000. Mit den Befragungen werden Stimmungsbilder zu aktuellen Streitthemen eingeholt, aber auch Themenideen und Protagonist:innen für journalistische Fernseh-, Radio- oder Online-Beiträge gefunden.
Die beiden MDR-Redakteurinnen Kristin Hansen und Claudia Reiser, beide ehemals Journalistik-Studierende am IfKMW, erklärten die Grundidee des Projekts, die Methodik der Befragung und stellten die Resonanz dar. „Selbst der sachsen-anhaltische Ministerpräsident und der Ostbeauftragte der Bundesregierung nehmen die MDRfragt-Ergebnisse zur Kenntnis, weil sie nirgends ein so aktuelles und breites Meinungsbild der Bevölkerung in der Region bekommen“, erzählte Claudia Reiser.
Aus dem wissenschaftlichen Beirat von „MDR fragt“ war Hans-Jörg Stiehler dabei, emeritierter Professor für empirische Kommunikations- und Medienforschung des IfKMW. Er erläuterte das Verfahren der Gewichtung der Umfragedaten nach den statistischen Merkmalen Geschlecht, Bildung und Alter – durch dieses Verfahren erreichen die Ergebnisse trotz der nicht-repräsentativen, selbstselektierten Stichprobe Aussagekraft als „Meinungsbarometer für Mitteldeutschland“.