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Jun.-Prof. Dr. Niklas Venema analysiert in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ die Rolle öffentlicher Kommunikation für den Aufstieg des Nationalsozialismus.

Am 30. Januar 2023 jährt sich die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. In einem aktuellen Aufsatz stellt Niklas Venema die Bedeutung von Medien und Propaganda für den Aufstieg des Faschismus in der Weimarer Republik und die Etablierung der diktatorischen Herrschaft dar.

Zunächst aggressiv gegen den Weimarer Staat gerichtet, betrieben die Nationalsozialisten nach 1933 eine „Integrationspropaganda“ für die sogenannte „Volksgemeinschaft“ und den Führerstaat. Während sie Minderheiten und politische Gegner brutal verfolgten, warben sie gleichzeitig um Zustimmung für die Diktatur. Ihre medial verbreiteten Botschaften verfingen vor allem, weil sie an bereits bestehende Haltungen anknüpften.

Älteren wie neueren Medien kam so beim Aufstieg der NSDAP und bei der Etablierung ihrer Macht eine zentrale Rolle zu. Allerdings bestand diese nicht darin, dass sie passive RezipientInnen mit Propaganda überwältigte oder verführte. Vielmehr konnten die Nazis Themen der politischen Öffentlichkeit in ihrem Sinne setzen und vorhandene Einstellungen wie Antikommunismus und Antisemitismus mobilisieren und verstärken. Potenziale und Grenzen der Medienwirkungen bewegten sich dabei in Abhängigkeit von individuellen und gesellschaftlichen Kontextfaktoren. Dazu gehörten etwa politische und religiöse Überzeugungen oder Zugehörigkeit zu Klasse, Schicht und Milieu in der Weimarer Republik sowie als Erfolge darstellbare Maßnahmen des Regimes nach 1933 wie der Terror gegen die politische Linke.

Der Beitrag ist Teil der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte, die unter dem Titel „Deutschland 1933“ an den Beginn der NS-Diktatur vor 90 Jahren erinnert. Aus Politik und Zeitgeschichte erscheint als Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben. Der Aufsatz ist abrufbar unter https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/deutschland-1933-2023/517475/medien-und-propaganda-1933/.