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Spannender Semesterauftakt für die Studierenden des M.Sc. Journalismus in der Einführungswoche: Unter Einhaltung der Corona-Abstands- und Hygieneregeln hielt der freie Journalist Aiko Kempen (ARD-Monitor, Zeit Online, taz) einen Vortrag mit dem Titel „Freund und Helfer der Presse? Unabhängig, kritisch und fair über Polizei berichten“. Der ehemalige Redakteur des Leipziger Stadtmagazins Kreuzer war Anfang dieses Jahres überregional bekannt geworden, nachdem er Informationen der sächsischen Polizei über die Silvesternacht in Connewitz falsifiziert hatte.

Neben Grundlagenwissen über die Struktur von Polizeibehörden und zu journalistischen Auskunftsrechten vermittelte er praktische Tipps zum Umgang mit Polizei- und Ministeriums-Sprechern, zum Finden von alternativen Quellen zur Polizeiarbeit (Wissenschaftler, Kriminologen, Polizeiausbilder, Initiativen und NGOs) und zum Einordnen von Informationen etwa über Verletzte bei Demos: „Die Polizei gibt immer nur die eigenen Verletzten bekannt“, warnte er, „und wenn sie von Schwerverletzten spricht, dann meint dies zunächst einmal nur, dass ein Beamter an einem anderen Ort als am Einsatzort behandelt wurde, auch wenn es sich nur um einen verstauchten Fuß handelt.“ Im allgemeinen Sprachgebrauch meine Schwerverletzte oft etwas anderes. „Fragen Sie deshalb lieber, wieviele Beamte länger als 24 Stunden nicht dienstfähig waren.“