Manfred Piwinger (geb. 1936), langjähriger Leiter Unternehmenskommunikation der Vorwerk-Gruppe (1978-1997) und Mitherausgeber des „Handbuch Unternehmenskommunikation“, wurde als ein zentraler PR-Forscher im ersten Deutschen Online-Museum für Public Relations mit einer zweiteiligen Darstellung bedacht. Zudem erhielt Dr. Horst Avenarius (geb. 1930), Kommunikationschef von BMW (1973-1989) und Wegbereiter der PR-Ethik in Deutschland, einen zweiteiligen Eintrag im PR-Museum.
In seinem Beitrag kommt Piwinger mehrfach selbst zu Wort. Leipziger Studierende des Masters Communication Management hatten ihn in Vorbereitung einer Seminararbeit interviewt. Hierbei gibt er Einblicke in Themen wie Unternehmenskultur, Lachen und Humor in der PR oder PR als Beitrag zur Wertschöpfung von Unternehmen. Piwinger, der mit Begriffen wie „Brückenbauer“ oder „Quervernetzer“ gut beschrieben werden kann, hat als einer der ersten im Berufsfeld den Wertbeitrag von Public Relations herausgestellt und das erste kommunikationswissenschaftliche Standardwerk für Finanzkommunikation herausgegeben. Piwinger wurde in der Branche insbesondere für seine innovativen Geschäftsberichte der Vorwerk-Gruppe bekannt. Neben seinem wissenschaftlichen Verdienst war Piwinger viele Jahre Mitglied im Deutschen Rat für Public Relations (DRPR) und hat sich dort schwerpunktmäßig im Bereich Finanzkommunikation engagiert.
Dr. Horst Avenarius trug maßgeblich zur Weiterentwicklung der PR-Ethik bei: Als Vorsitzender des DRPR bearbeitete er 16 Jahre lang viele Fälle, erstellte Ratssprüche und entwickelte seit 1997 die DRPR-Richtlinien. Neben seinem Engagement im DRPR diskutierte Avenarius in zahlreichen Gastvorträgen und Vorlesungen an der Universität Leipzig berufsethische Standards im PR-Bereich mit Studierenden und Kollegen. Insgesamt gelten Dank Horst Avenarius PR und Ethik nicht mehr als etwas Unvereinbares, sondern werden international in Praxis und Wissenschaft im Sinne der „PR-Ethik“ als ein zentrales Thema wahrgenommen.
Neben den Porträts zu diesen zwei herausragenden Berufspraktikern, die beide auch wichtige Impulse für die Wissenschaft gegeben haben, sind Beiträge über die englischsprachige PR-Kritik der 1950iger bis 1970iger Jahre und zu PR-Dissertationen desselben Zeitraums von Tobias Liebert erschienen. Teilweise neu sind auch zusammenfassende Beiträge zur PR-Geschichte der Epochen Weimarer Republik und NS-Zeit.