Anne Fromm, die an der Universität Leipzig Soziologie studiert hatte und vor zehn Jahren zur taz gestoßen war, berichtete vor allem von den Recherchen über Rassismus und Rechtsextremismus unter Rettungskräften, die sie mit ihrem Kollegen Sebastian Erb ein Jahr lang betrieben hatte. Unter dem Titel „Rechte Retter – Rassismus beim Rettungsdienst“ veröffentlichten die beiden ihre Ergebnisse im September 2022. „Es muss einem kein Edward Snowden geheime Daten schenken, damit man eine relevante Enthüllungsgeschichte machen kann“, sagte sie. „Vieles kann man mit Fleiß ausgleichen.“
Das kleine Investigativteam der taz bekomme nur selten brisantes Material von Tippgeber:innen auf dem Silbertablett serviert. „Wir arbeiten meist so, dass wir eine Themenidee oder Fragestellung haben und dann – nach ausgiebiger und raffinierter Online-Recherche – auf mögliche Quellen zugehen“, erklärte die 36-Jährige in dem inspirierenden Videocall. „Und dann führt Hartnäckigkeit und Geduld oft zum Erfolg.“
Ein instruktiver Vortrag ihres Kollegen Sebastian Erb zur Online-Recherche mit dem Titel „Googlen wie die NSA“ ist auf Youtube hier abrufbar.