Rückblick auf den Gastvortrag von Andrea Thies zum Thema "Einblicke in die Arbeit internationaler Friedensmissionen”

Letzte Woche war Andrea Thies, ehemalige Programmkoordinatorin der OSZE-Missionen in Kosovo und Kirgistan sowie Head of Mission Support in EUPOL, Afghanistan, für einen Gastvortrag zum Thema "Einblicke in die Arbeit internationaler Friedensmissionen” bei uns zu Gast. Im Kern des Vortrags stand die pragmatische Realität der Implementierung von Friedensmissionen.

Andrea Thies sprach über ihre unterschiedlichen Rollen in verschiedenen Einsätzen und betonte, dass die Ausstattung einer Mission (von gepanzerten Autos bis zu Betten für das Personal) eine verwaltungstechnische Hürde darstellt, welche oft an der Politik vorbeigeht. Sie teilte Einblicke in die Arbeit von OSZE, EU und ZIF, bei denen sie mit einer Vielzahl an Akteuren:innen zusammenarbeitete. Der rote Faden der sich vom Wiederaufbau lokaler Infrastrukturen im Kosovo, zur Humanisierung des Strafvollzugs in Kirgistan bis zur Unterstützung in der Einrichtung einer afghanischen Polizei in Kabul zieht, ist das Ziel, Menschen zu helfen und das Wissen, dass Demokratie nicht 'exportiert' werden kann. Friedensmissionen sollten in der Implementierung ihrer Mandate die Stimme der zivilen Bevölkerung stets im Fokus behalten und dort unterstützen, wo lokal Probleme gesehen werden.

Ihr Vortrag regte eine aktive Fragerunde an, in der die Studierenden nicht nur wissen wollten wie Andrea Thies als gelernte Finanzwirtschaftlerin ihren Weg in internationale Friedensmissionen gefunden hat, sondern auch, wie die Beteiligung an solchen Missionen überhaupt zustande kommen kann. Zum Schluss sprach sie über die immer schwierigeren Bedingungen von Friedensmissionen weltweit sowie über den Wandel dieser Missionen, welche immer stärker von Regionalorganisationen durchgeführt werden.