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In der Veranstaltungsreihe „Erzählen Sie mehr!“ des Masterstudiengangs Journalismus war am 23. Januar die preisgekrönte Journalistin Susanne Götze zu Gast. Die promovierte Historikerin arbeitet im Ressort Wissenschaft des SPIEGEL sowie als Buchautorin und schreibt über die Folgen der Klimakrise, Klimadiplomatie, Energiewende und Lobbyismus. Mit Annika Joeres veröffentlichte sie Bücher wie „Die Klimaschmutzlobby – Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen“ (2020) und „Durstiges Land – Wie wir leben, wenn das Wasser knapp wird“ (2023).

Sie erzählte aus ihrem Arbeitsalltag und erklärte den Studierenden, wie man komplexe Themen recherchiert, sich mit Hilfe von Thesen begrenzt und fokussiert, Quellen findet und zum Reden bringt. Eindringlich plädierte sie dafür, nicht nur vom Schreibtisch oder per Telefon zu recherchieren: „Immer rausgehen, vor Ort Eindrücke sammeln, mit Menschen persönlich sprechen!“

Hinsichtlich ihrer Recherchen über Klimawandel-Leugner und Klimaschutz-Bremser erzählte sie, wie sie auf Klimaleugner-Konferenzen in New Orleans und München war und wie man sich auf entsprechende Interviews vorbereitet. Um das Ausbremsen von Klimaschutz in Ministerien zu beleuchten, sei es hilfreich, vertrauliche Gespräche etwa mit Referatsleitern zu führen. Eine gute Quelle seien auch pensionierte Ministerialbeamte. Zuweilen sei es hilfreich, Quellen „beim Ego zu packen“ und etwa Ministeriums-Mitarbeiter, die nie im Licht der Öffentlichkeit stehen, von ihren Leistungen im Hintergrund erzählen zu lassen.

Götze betonte, wie wichtig es sei, Lobby-Netzwerke und Klima-Desinformation mit journalistischen Mitteln transparent zu machen. „Auch wenn Lobbyismus ein normaler Bestandteil des demokratischen Prozesses ist – die Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, wie und von welchen Interessen die Politik beeinflusst wird.“