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Dr. Christa Klein

Wiss. Mitarbeiterin

Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Beethovenstraße 15, Raum H5 1.08
04107 Leipzig

Telefon: +49 341 97-35675
Telefax: +49 341 97-35698

Kurzprofil

Christa Klein ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Zur Zeit bearbeitet sie das Forschungsprojekt "Körperwärme im ‚thermodynamischen Zeitalter‘ (ab ca. 1850)".


Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kultur-, Alltags- und Sozialgeschichte, insbesondere der Körpergeschichte, der Gender-, postcolonial- und intersectionality-Studies, der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Populär- und Erinnerungskultur. 

Berufliche Laufbahn

  • seit 04/2020
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig
  • 09/2017 - 03/2020
    Wissenschaftliche Leitung, Dozentin, Studienfachberatung, und -koordinatorin des Studiengangs Gender Studies am Zentrum für Anthropologie und Gender Studies der Universität Freiburg
  • 12/2017 - 04/2018
    Vertretung Akademische Ratsstelle am Historischen Seminar Freiburg
  • 07/2015 - 01/2017
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Freiburg und dem Projekt "Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus"
  • 06/2013 - 06/2015
    Lehrassistenz bei Prof. Dr. Sylvia Paletschek, Historisches Seminar der Universität Freiburg i. Br.
  • 03/2010 - 06/2013
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Universität, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Universität Freiburg, ihre Geisteswissenschaftler und Mediziner (ca. 1945–70)"
  • 01/2006 - 02/2010
    Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der Universität Freiburg und der DFG-Forschergruppe 875 Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart

Ausbildung

  • 10/2017
    Promotion (Dissertation "Elite und Krise. Expansion und ‚Selbstbehauptung‘ der Philosophischen Fakultät Freiburg 1945-67")
  • 06/2008
    Studienabschluss als Magistra Artium an der Universität Freiburg (Magisterarbeit: Histotainment. Geschichte im Fernsehen als populäre Erinnerungspraxis)
  • 10/2002 - 06/2008
    Studium der Fächer Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaft und Gender Studies an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und am Trinity College Dublin

Körperwärme im 'thermodynamischen Zeitalter' (ab ca. 1850)


Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein diente Körperwärme als ein soziales Distinktionsmittel, mit dem Geschlechter, Klassen und "Rassen"-Unterscheidungen legitimiert wurden. Frauen galten als kühler, Männer, und insbesondere Proletarier als heißer. „Rassen“ wurden aus Klimazonen abgeleitet und die Argumentation, dass Nicht-weiße aufgrund einer vermeintlich größeren Hitzetoleranz bei Höchsttemperaturen schwere Arbeit leisten könnten, legitimierte Sklaverei und Kolonialismus. Das Projekt Körperwärme im Industrialisierungsprozess untersucht, wie sich diese Konzeptionen und die darauf begründeten Praktiken während des „thermodynamischen“ Zeitalters veränderten. Denn mit "corporal thermodynamics" (Rabinbach) veränderten sich die Zugriffe auf menschliche Körper zusehends, wobei der "Eigensinn" von Körpern und Körperwärme ausgeblendet wurde. Im Vordergrund des Projekts stehen so alltägliche Bezüge auf Körper und Körperlichkeit, in denen unterschiedliche Regulationsprozesse im Zuge von Verwissenschaftlichung, Kolonialisierung und Hygienisierung zusammentrafen. Ausgangspunkt sind Perspektiven „from the margins“, die dezidiert in die europäische Geschichtsschreibung der zweiten Hälfte des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts einbezogen werden.  

Zur Zeit konzentriert sich meine Lehre auf körper- und alltagsgeschichtliche Themen, wobei insbesondere nach marginalisierten Perspektiven und Gruppen gefragt wird. Europäische Kontexte sollen dabei in ihren (post)kolonialen Verflechtungen betrachtet werden, biopolitische Regulationsprozesse "von oben" im Zusammenhang mit intersektionalen Kämpfen, Eigensinn und sozialen Bewegungen "von unten". Konzeptionell erarbeiten wir Einsichten der Alltags-, postcolonial-, gender-, class, Disability- und Intersectionality-Studies. Auf der Basis der Quellenanalyse erarbeiten wir unterschiedliche methodische Kompetenzen, die von Oral-History-Interviews über Repräsentations- und Verflechtungsanalysen bis zu strukturellen Vergleichen reichen. Im Vordergrund stehen historische Fragen nach bestimmten Entwicklungen und Dynamiken in Bezug auf Körper im 19. und 20. Jahrhundert. 

  • Wintersemester 2021/22

    • DisAbilities und Leistungsdenken um die Jahrhundertwende (ca. 1880–1920) (MA-Seminar)
    • Koloniales Klima in Quellen des 19. Jahrhunderts (BA-Seminar)
    • Kolloquium Kulturgeschichte (mit Maren Möhring und Hannes Siegrist)
  • Sommersemester 2021

    • Leistungskörper in der kolonialen Akklimatisationsdebatte (MA-Seminar)
    • DDR-Alltag von den Rändern her (BA-Seminar)
    • Kolloquium Kulturgeschichte (mit Maren Möhring und Hannes Siegrist)
    • Workshop „Universitätsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert“ am 18./19.03.2020 (mit Miriam Bräuer und Sylvia Paletschek)


  • Wintersemester 2020/21

    • Perspektiven "from the margins" auf Europäische Körperpraktiken (MA-Seminar)
    • Körperliche Selbstbestimmung im Wandel (BA-Seminar)
    • Kolloquium Kulturgeschichte (mit Maren Möhring und Hannes Siegrist)
    • Organisation, Moderation und Einführung in die Vorlesungsreihe des Mittelbaus der Universität Freiburg Verschränkte Ungleichheiten in Historischer Perspektive (mit Marie Muschalek und Mirjam Höfner)
  • Sommersemester 2020

    • Körperwärme im Marginalisierungsprozess? Badekulturen im 19. Jahrhundert (MA-Seminar);
    • Körper im Alltag. Eine Einführung (BA-Seminar)
  • Wintersemester 2019/20

    • Rekonstruktive Methoden und Gruppendiskussionen. Reiseklima, Klima zum Reisen (MA-Seminar mit Nina Degele);
    • Theorien der Gender Studies (MA-Seminar mit M. Mangelsdorf);
    • Organisation, Moderation und Einführung in die Vorlesung Kultur- u. Sozialgeschichte der Geschlechterverhältnisse;
    • Einführung in Methoden der Neueren und Neuesten Geschichte im Rahmen des Methodenseminars der Interdisz. Anthropologie 
    • Forschungskolloquium Gender Studies


  • Sommersemester 2019

    • Intellektuelle und POP in den 1990er Jahren (MA-Seminar)
    • Forschungskolloquium Gender Studies 


  • Wintersemester 2018/19

    • Theorien der Gender Studies (MA-Seminar mit M. Mangelsdorf)
    • Organisation, Moderation und Einführung in die Vorlesung Kultur- u. Sozialgeschichte der Geschlechterverhältnisse
    • Forschungskolloquium Gender Studies 
  • Sommersemester 2018

    • Sexarbeit im 19. Jahrhundert (Proseminar mit Tutorat)
    • Social Change from Gender, Queer, Intersectional and Posthuman Perspectives (Seminar)          
    • Forschungskolloquium Gender Studies