Kulturgeschichte
Aktuelle Informationen
Arbeitsgruppe "Körper"
Mit dem Sommersemester 2021 möchten wir in Form einer „Arbeitsgruppe Körper“ die Möglichkeit schaffen, uns über unsere Arbeiten zum Thema Körper auszutauschen. Unabhängig davon, ob es sich um eine Abschlussarbeit, Qualifizierungsarbeit oder andere Projekte handelt, soll die Arbeitsgruppe Studierende…
Profil
Herzlich willkommen auf den Seiten des Forschungsbereichs Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Im Folgenden finden Sie Informationen zu Forschungsprofil und -projekten, Kooperationen, Team und Publikationen des Forschungsbereichs.
Team
Promovenden
Helden der Arbeit und fürsorgliche Väter? Männlichkeitsentwürfe und -rollen in der DDR von 1970–1990
Das Projekt folgt der Frage, welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Staatssozialismus der DDR auf männliche Geschlechterrollen hatten. Dabei sollen mittels einer kombinierten Analyse unterschiedlicher historischer Quellen und Interviews bedeutende Typen von Männlichkeit, insbesondere in Hinsicht auf Sorgearbeit, Vaterschaft und Intimbeziehungen, herausgearbeitet werden.
Subjektivierung weiblicher* Homosexualität in der DDR
Es werden verschiedene Felder, in denen lesbische Subjektivitäten in der DDR hervorgebracht wurden – sexualwissenschaftlicher und medialer Diskurs, die Institution Psychiatrie, politische Praktiken der Lesbenbewegung (Erinnerungspolitik und Selbsterfahrungsarbeit) sowie Lebensentwürfe und Beziehungspraktiken, aus intersektionaler, emotions- und geschlechterhistorischer Perspektive untersucht.
Tropische Genüsse in der DDR: Der Importhandel mit Kuba und Äthiopien zwischen Konsumversprechen und ideologischem Anspruch
Mein Dissertationsprojekt behandelt die Versorgung mit und den Konsum von Kaffee, Zucker und Südfrüchten in der DDR. Dabei steht die Wechselwirkung der Wahrnehmung von Versorgungsengpässen und der Aufnahme bzw. Umgestaltung von Handelsbeziehungen zu sozialistisch-orientierten Ländern im Globalen Süden im Zentrum meiner Betrachtungen.
Reservoirs of Knowledge: The Language of White Slavery in the Making of a Transnational Problematique (1870-1904)
Situated between Global History and Gender History, this dissertation examines how the concept of human trafficking emerged as a transnational problematique in the late 19th century. Using a history of cultural transfers, feminist narratology and an actor-centred approach, I reconstruct how knowledge of “white slavery” was produced, transferred and appropriated into new contexts between 1870-1904.
Stadtbildpolitik im Fotobuch. Köln und Dresden nach 1945
Im Fokus des Dissertationsprojekts stehen Selbstrepräsentationen deutscher Städte. Die explorative Studie erweitert und ergänzt anhand eines empirisch-diskursanalytischen Zugriffs auf bildspezifische Inhalte die kultur- und verflechtungsgeschichtliche Perspektive auf die subnationale Identitäts- und Vergangenheitspolitik.
Hierarchien. Geschlechtsspezifische Arbeits- und Lebenswelten in der Max-Planck-Gesellschaft, 1948–1998
Exemplarisch für das stark von Hierarchien und daraus resultierenden Abhängigkeitsverhältnissen geprägte deutsche Wissenschaftssystem steht die MPG, die mit ihren genderspezifischen soziokulturellen und strukturellen Wandlungsprozesse im Zentrum der Dissertation steht. Ihr Bedingungsgefüge wird dabei zeitgeschichtlich kontextualisiert, das doing gender kultur- und wissenschaftshistorisch auf zwei Gebieten untersucht: dem Bereich, zu dem lange Zeit nur sehr wenige Frauen Zugang hatten: der Wissenschaft; und jenem, in dem die meisten von ihnen die meiste Zeit gearbeitet haben: im Büro.
Antisemitismus und Geschlecht. Zur Integration und Kritik antisemitischer Ressentiments in der deutschen und US-amerikanischen Frauenbewegung (1970-2001)
Das Dissertationsprojekt untersucht aus einer kultur- und verflechtungsgeschichtlichen Perspektive die Konstellation von Antisemitismus, Frauen und Geschlecht entlang kulturell-gesellschaftlicher Kontexte im Umfeld der Frauenbewegung der Bundesrepublik / USA und fragt nach der Anschlussfähigkeit, Integration und Kritik von antisemitischen Vorstellungen in feministischen Diskursen und Praktiken.
Körper - Kamera - Kolonial. Zur Visualisierung von DisAbility in ethnologischen Fotografien
Das Dissertationsprojekt bearbeitet die Hintergründe und Effekte wissenschaftlicher Praktiken, die Menschen mit Behinderung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert als ethnologischen Gegenstand entdeckten und ihre Körper visuell erfassten. In der Forschung geht es insbesondere um die Überlappung von Race und DisAbility in ethnologischen Fotografien und das sie umgebene Spannungsfeld von Wissenschaft und Spektakel. Neben medizin-anthropologischen Studiofotografien werden speziell anthropometrische Expeditions- und Reisefotografien mittels Elisabeth Edwards Methode zur Analyse kolonialer Fotografien betrachtet.
Corpus - Camera - Colonial. Visualisation of DisAbility in Ethnographic Photographs
The project explores background and effects of ethnographic practices that visually documented disAbility at the close of the 19th century and early 20th century. The investigation follows intersectional traces of race and disability in ethnographic studio and travel photography and contexualises these photographs between the poles of academia and spectacle. The study will be based on Elisabeth Edwards method of the analysis of colonial photography.
Kulinarische Räume im Wandel. Welche Faktoren prägten die Ernährung der DDR-Bevölkerung?
Anhand historischer Kochbücher und der Hintergründe ihrer Entstehung werden in diesem Projekt zentrale Ursachen esskultureller Entwicklungen in der DDR analysiert. Neben wirtschafts- und konsumpolitischen Einflüssen treten insbesondere kulinarische Transfers, die ideologische Dimension der Gesundheitspolitik sowie regionale Merkmale des Ernährungsverhaltens in den Fokus der Untersuchung.
Der „Risikofaktor” Ernährung - Die Geschichte des Risikofaktorenmodells für Herzkreislauferkrankungen in der DDR und BRD
In meinem Promotionsprojekt untersuche ich die Geschichte der Erforschung und Prävention ernährungsbezogener „Risikofaktoren“ für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in DDR und Bundesrepublik von den 1950er bis 80er Jahren. Im Fokus stehen dabei wissens-, körper- und subjektivierungsgeschichtliche sowie vergleichs-, transfer- und verflechtungsgeschichtliche Perspektiven und Fragestellungen.
„Aus dem Altpapierlager der Bewegung“ – Eine Vernetzungs- und Konfliktgeschichte deutschsprachiger Frauen- und Lesbenarchive und -bibliotheken von 1978 bis heute
Im Fokus der Arbeit stehen die Frauen- und Lesbenarchive und -bibliotheken als Teil der autonomen Frauenbewegung der 1970er/ 1980er Jahre. Neben einer historischen Rekonstruktion ihrer Entwicklung und Multifunktionalität geht es um eine Vernetzungs- und Konfliktgeschichte ihrer Themen, Binnendifferenzen, Aushandlungsprozesse sowie um Wechselbeziehungen zwischen metropolen und „provinziellen“ Einrichtungen.
Das Feministische Subjekt: Emanzipation und Widerstand
Erforscht wird der Subjektbegriff der deutschen feministischen Bewegungen anhand der kritischen Diskursanalyse zentraler Debatten. Vom Kollektiv-Subjekt Frau (Zweite Welle), zu queeren Subjekten (Dritte Welle), hin zum Subjektverständnis der Vierten Welle wird gefragt: Wie ist Emanzipation und Widerstand gegen Ausbeutung und Herrschaft in den jeweiligen Subjekt Begriffen denkbar?
Freimaurernetzwerke in Südosteuropa (1886-1920)
Im Zentrum meines Dissertationsprojekts stehen die Symbolischen Großloge von Ungarn und ihre Beziehungen zum „europäischen Orient“. Das Projekt, das an die Verflechtungsgeschichte und neue Imperiumsforschung angelegt ist, geht der Frage nach, was die Intentionen der ungarischen Freimaurer bei ihrer Netzwerkbildung und Expansion in dieser Region war. Das Ziel ist daher die Rekonstruierung und Analyse der Netzwerke.
Risikoverhütung: Psychosoziale Nebenwirkungen der Antibabypille, 1961 bis heute
In meinem Promotionsprojekt beschäftige ich mich mit der Etablierung und Regulierung psychosozialer Nebenwirkungen hormoneller Verhütung. Mit einem wissenschafts- und technikphilosophischen Ansatz erarbeite ich diesen Prozess seit Einführung der Pille in der DDR und der Bundesrepublik unter Einbeziehung transnationaler Arzneimittelregulierungen.
VorBilder - Eine audiovisuelle Körpergeschichte des Kletterns
Im Fokus der Arbeit steht die körperhistorische Rekonstruktion und medienwissenschaftliche Analyse der Darstellungen von Körpern in Kletterfilmen, welche seit Mitte des 20. Jahrhunderts auf Bergfilmfestivals gezeigt wurden. Es wird gezeigt, welche Vorstellungen, Ideale und Ideen über kletternde Subjekte zur jeweiligen Zeit vorherrschten und sich ins filmische Material eingeschrieben haben.