Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Kolloquium
Ort: HS 2010 (EG), Geisteswissenschaftliches Zentrum, Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig
Veranstaltungsreihe: Philosophisches Kolloquium

Thomas von Aquins Theorie der ratio particularis stellt einen bemerkenswerten Ansatz dar, mithilfe von Avicennas Theorie der inneren Sinne eine psychologische Erklärung für das aristotelische Konzept der Klugheit aus Nikomachische Ethik VI zu liefern. Aufgrund der systematischen Komplexität der Fragestellung und der spezifischen historischen Hintergründe diskutiert er dabei so unterschiedliche Problembestände wie die Erkenntnis von singulären Besonderheiten einzelner Handlung, den ontologische Status solcher Handlungselemente, das Verhältnis von Einzelerkenntnissen zu allgemeinen Begriffen sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen menschlicher und tierischer Klugheit. Der Vortrag gibt einen Überblick über Thomas' Ansatz und dessen historische Wurzeln und diskutiert die systematische  Bedeutung seiner Überlegungen.

Zur Person:

Matthias Perkams ist seit 2015 Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Antike und mittelalterliche Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsinteressen umfassen insbesondere Themen der praktischen Philosophie und der philosophischen Psychologie sowie interkulturelle und diachrone Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Epochen und Kulturen, in denen philosophisch gearbeitet wird und wurde (z.B. zwischen antiker, arabischer und lateinischer Philosophie).