Die Doktoranden verfolgen ein anspruchsvolles, aber flexibles Promotionscurriculum mit mehreren gemeinsamen Kursen ("Grundkurse") und Spezialisierungskursen.

Struktur des Studiengangs

Der Umfang der Lehrveranstaltungen beträgt maximal 60 von 180 ECTS für das gesamte Programm, so dass 120 ECTS für den erfolgreichen Abschluss der Dissertation angerechnet werden. Darüber hinaus zielt das Programm darauf ab, den Doktoranden pädagogische und didaktische Fähigkeiten zu vermitteln, um auch als Lehrende in Hochschuleinrichtungen tätig sein zu können.

Im ersten Jahr belegen die Studierenden drei Kurse: Forschungsmethoden, Einführung in aktuelle Debatten in den Global Studies einschließlich Global History und International Studies (1. Semester), neue Regionalismen in Afrika in globaler und vergleichender Perspektive (2. Semester). Die Grundkurse helfen den Studierenden, die Grundlagen für ihre Dissertationsforschung zu schaffen, indem sie ihnen ein Verständnis für Forschungsdesign, Theorien und praktische Forschungsfähigkeiten vermitteln, die sie bei der Forschung und dem Schreiben ihrer Dissertationen anwenden können.

Ab dem zweiten Semester des ersten Studienjahres müssen die Studierenden Spezialisierungskurse in ihrem gewählten Fachgebiet belegen - internationale Studien, transnationale und globale Geschichte, vergleichende Studien zu Frieden und Sicherheit in Afrika.  Dazu gibt es drei Kurse (Arbeitsgruppen), in denen die Studierenden eigene Forschungsarbeiten vorstellen und diese mit dem Gesamtthema des Kurses in Beziehung setzen müssen. Einer der Kurse muss aus den beiden während des Aufenthalts in Leipzig angebotenen Kursen zu internationalen Studien und zur transnationalen/globalen Geschichte ausgewählt werden. Die dritte Lehrveranstaltung zu Frieden und Sicherheit in Afrika, die im vierten Semester an der AAU angeboten wird, ist verpflichtend.

Im Kolloquium, das sich über alle sechs Semester des Studiengangs erstreckt, werden die Fortschritte des individuellen Forschungsprojekts und das Verhältnis zwischen der individuellen Dissertation und den Gesamtzielen des Studiengangs diskutiert. Von den Doktoranden wird erwartet, dass sie bei dieser Gelegenheit regelmäßig Teilkapitel ihrer Dissertation oder geplante Publikationen vorstellen.

Der Forschungsteil des Programms führt zu einer Dissertation, die am Ende des Studiums öffentlich verteidigt und von den von den beiden Universitäten ernannten Prüfungskommissionen angenommen werden muss. Die Prüfungskommission kann sich aus internen und externen Wissenschaftlern zusammensetzen. Interne Prüfer sind diejenigen, die an der Universität Addis Abeba (AAU) oder an der Universität Leipzig (UL) tätig sind, während externe Prüfer diejenigen sind, die außerhalb des Systems der AAU bzw. UL arbeiten.

Bei der Dissertation soll es sich um eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit von internationalem Niveau handeln, die zuvor noch an keiner Universität zur Erlangung eines akademischen Grades vorgelegt wurde. Die Dissertation soll einen Beitrag zur Entwicklung des Wissensbestandes in ihrem Fachgebiet leisten und von ausreichender Qualität sein, um in der wissenschaftlichen Literatur des Fachgebiets als publizierbar zu gelten.
Während des ersten Semesters ihrer Zulassung müssen die Doktoranden einen Forschungsvorschlag für ihre Dissertation ausarbeiten. Sechs Monate nach ihrer Zulassung müssen sie ein begründetes und detailliertes Dissertationsvorhaben und einen Arbeitsplan vorlegen (ca. 4000 Wörter mit Informationen über die Forschungsfrage, das zu untersuchende Material und die auf das Material anzuwendenden Methoden, den aktuellen Stand der Wissenschaft und eine Bibliographie).

Das IPSS und GESI werden ein interdisziplinäres Doktorandenkolloquium einrichten, bei dem die Doktoranden zweimal jährlich ihre Kapitelentwürfe/Befunde vorstellen müssen. Darüber hinaus berichten die Doktoranden und ihre jeweiligen Betreuer am Ende jedes Semesters dem Promotionsausschuss und dem Lenkungsausschuss formell über den Fortschritt des Dissertationsprojekts.

Unser Partner: Institute for Peace and Security Studies

Das Institute for Peace and Security Studies (IPSS), unser Kooperationspartner an der Universität Addis Abeba, wurde im Jahr 2007 gegründet. Mit dem IPSS wurde erstmalig ein Forschungszentrum für Frieden und Sicherheit am Horn von Afrika eingerichtet. Weiter vorangetrieben wurde die Entwicklung des IPSS, als es 2010 von der Universität Addis Abeba den Status eines Exzellenzzentrums erhielt. Das Institut hat sich von einer kleinen Gruppe von Akademikern zu einem wichtigen Zentrum für Forschung und Innovation mit fünf Studiengängen entwickelt. Die University of Pennsylvania stuft es als einen der 50 wichtigsten Think Tanks in Afrika ein ("Global Go to Think Tank Index Reports").

Interessierte Studierende, aber auch leitende Angestellte internationaler Organisationen versuchen ihre Karriere mit einem der vom IPSS angebotenen Programme voranzutreiben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf akademischem Wissen, das lokal produziert wird. Anstatt sich auf das anglophone Afrika zu konzentrieren, wie es in der sozialwissenschaftlichen Forschung üblich ist, widmet unser Programm dem Horn von Afrika besondere Aufmerksamkeit, einschließlich einer panafrikanischen, gesamtafrikanischen Perspektive. Das IPSS veranstaltet Konferenzen, Podiumsdiskussionen und politische Veranstaltungen, an denen hochrangige Beamte, Vertreter von Botschaften und Direktoren internationaler Organisationen teilnehmen. Das IPSS befindet sich aufgrund seines Standorts in Addis Abeba und seiner Verbindungen zur politischen Gemeinschaft im Herzen der afrikanischen Politik. Die Studierenden können hier ihre persönlichen Netzwerke auf- und ausbauen, Kontakte für ein Praktikum knüpfen und Arbeitsmöglichkeiten schaffen.

Team

Dr. Steffi Marung, Direktor des Global and European Studies Institute

Prof. Dr. Ulf Engel, Lehrbeauftragter

Dr. Gilad Ben-Nun, Lehrbeauftragter

Janine Kläge, Koordinatorin in Lezipzig

Karen Silva Torres, Lehrbeauftragter und Teil der Koordination in Leipzig.

 

Dr. Fana Gebresenbet, Interim Director, Institute for Peace and Security Studies, Addis Ababa University

Dr. Yohannes Tekalign Beza, Koordinator in Addis, Addis Ababa University